Bịld|wand|ler 〈m. 3; Opt.〉 Gerät, das die nicht sichtbaren (infra- u. ultravioletten) Lichtstrahlen in sichtbare umwandelt, in Nachtsichtgeräten verwendet
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Bildwandler,
Bauelement zur Umwandlung lichtschwacher oder mit unsichtbarem (infrarotem oder ultraviolettem) Licht beziehungsweise Röntgenstrahlen erzeugter Bilder in lichtstarke, sichtbare Bilder. In elektronenoptischen Bildwandlern emittiert die flächenhafte Photokathode einer Elektronenstrahlwandlerröhre (Bildwandlerröhre) entsprechend der Helligkeit der einzelnen Bildpunkte des auf ihr entworfenen und umzuwandelnden Originalbilds Photoelektronen; diese werden durch hohe elektrische Spannungen beschleunigt (bei Bildverstärkerröhren) und durch magnetische oder elektrostatische Elektronenlinsen so geführt, dass bei ihrem Auftreffen auf einen Leuchtschirm ein beobachtbares oder weitaus helleres Bild entsteht. Bei Sekundäremissionsbildwandlern durchdringen die beschleunigten Elektronen vorher Folien mit hoher Sekundärelektronenemission, wodurch eine Elektronenvervielfachung bewirkt wird. Bei Kaskadenbildwandlern befindet sich auf dem Leuchtschirm eine weitere Photokathode, deren Photoelektronen auf den nächsten Leuchtschirm geführt werden usw. In Röntgenbildwandlern enthält die Bildwandlerröhre eine dünne Aluminiumfolie, auf deren einer Seite ein Röntgenleuchtschirm, auf deren anderer Seite eine Photokathode aufgebracht ist. Röntgenbildwandler gestatten Röntgenuntersuchungen mit geringer Bestrahlungsstärke, da die Verstärkung der Photoelektronen ausreichende Bildhelligkeit ergibt.
Wesentliche Baugruppe von passiven Nachtsehgeräten ist die Restlichtverstärkerröhre, die das Restlicht ausnutzt und verstärkt. Es werden hier oft zwei oder drei Bildverstärkerröhren durch Glasfaseroptikplatten aneinander gekoppelt (Kopplungsoptik); dadurch wird eine bis zu 10 000fache Lichtverstärkung erreicht. Durch eine besondere Steuerelektrode sehr schnell ein- und ausschaltbare (»tastbare«) Bildverstärkerröhren werden bei der Tomoskopie verwendet.
Eine andere Art von Bildwandlerröhren sind die Mikrokanalröhren oder Vielkanalröhren; bei ihnen erfolgt anstatt einer elektronenoptischen Abbildung eine punktweise Abbildung der Bildeingangsfläche auf die Ausgangsfläche mit sehr vielen und sehr dünnen Glasrohrkanälen (Durchmesser 10 bis 20 μm), die auf ihrer Innenseite eine Sekundärelektronen emittierende Schicht tragen und an deren Enden eine Hochspannung anliegt. Die als Ebsikon bezeichnete Kombination von Bildverstärker- und Bildspeicherröhre ermöglicht das Schwachlicht- oder Restlichtfernsehen. (Festkörperbildwandler)
Universal-Lexikon. 2012.