Arolsen,
Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen, 290 m über dem Meeresspiegel, auf der Waldecker Hochfläche, 17 100 Einwohner; in waldreicher, auch agrarisch intensiv genutzter Gegend unweit des Twistestausees;
Sitz des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes;
kunststoffverarbeitende und Elektroindustrie sowie Maschinenbau, seit 1977 anerkanntes Heilbad.
Evangelische Kirche (1735-87 erbaut), im Innern drei Marmorstatuen von C. D. Rauch; ehemaliges Residenzschloss (Hauptbau 1710-29) nach Versailler Vorbild.
Seit 1131 bestand in Arolsen ein Augustinerinnenkloster. Vögte waren zunächst die Herren von Schwalenberg, später die Grafen von Waldeck. 1493 übergab Graf Otto IV. von Waldeck das Kloster den Antonitern. Mit der Einführung der Reformation wurde es säkularisiert (1526) und zu einem Schloss umgebaut. Von 1728 bis 1918 war Arolsen die Residenz der vereinigten Grafschaft Waldeck.
H. Nicolai: A. Lebensbild einer dt. Residenzstadt (1954).
Universal-Lexikon. 2012.