Bad Iburg,
Stadt im Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, 120-331 m über dem Meeresspiegel, in einer Quersenke des Teutoburger Waldes, 11 300 Einwohner; Roller- und Kleinwagen-, Töpferei- und Münz-, Uhrenmuseum; Kneippheilbad (seit 1967) und Erholungsort; Drahtseilwerke, Fleischwarenfabriken, Holz verarbeitende Industrie, Gartenbaubetriebe.
Über die lang gestreckte »Klotzbahn«, den mittelalterlichen Turnierplatz, gelangt man in den Burgkomplex mit der Doppelanlage von Benediktinerkloster und Schloss. Die ehemalige Klosterkirche Sankt Clemens (um 1300 über dem Gründungsbau errichtet) birgt zahlreiche Grabdenkmäler; das Kloster (Neubau 1750-55) umschließt die Kirche von drei Seiten. Zu dem ehemaligen bischöflichen Schloss gehören der achteckige Bergfried (»Bennoturm«, um 1100) und im Südflügel der große Rittersaal (um 1600) mit guter künstlerischer Ausstattung.
Auf Bischof Benno I. von Osnabrück (1052-67), besonders aber auf Benno II. (1068-88), wird die Doppelanlage von Benediktinerkloster und bischöflichem Schloss zurückgeführt (bis 1673 Residenz der Fürstbischöfe des Bistums Osnabrück). Jahrhundertelang, besonders im Investiturstreit, waren Kloster (1802 säkularisiert) und Schloss Stützen der königlichen Macht. - In Iburg wurde 1668 Sophie Charlotte, Ehefrau des späteren preußischen Königs Friedrich I. geboren.
Universal-Lexikon. 2012.