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Barschel
Bạrschel,
 
Uwe, Politiker, * Glienicke (bei Berlin) 13. 5. 1944, ✝ (Selbstmord [nach Feststellung eines Genfer Gerichtes]) Genf 11. 10. 1987; Rechtsanwalt, war in Schleswig-Holstein seit 1971 Mitglied des Landtags, seit 1973 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion sowie 1979 Finanz-, 1979-82 Innenminister und 1982-87 Ministerpräsident; erklärte am 25. 9. 1987 seinen Rücktritt, nachdem von ihm politisch zu verantwortende Aktivitäten seines Medienreferenten Reiner Pfeiffer (* 1939) gegen B. Engholm (Verleumdungskampagne im Landtagswahlkampf 1987) bekannt geworden waren. Obwohl er bis zu seinem Tod seine direkte persönliche Verantwortung für die Barschel-(Pfeiffer-)Affäre in Abrede stellte, u. a. »Ehrenerklärung« vom 18. 9. 1987, wurde sie von einem Untersuchungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags 1988 festgestellt, in einem zweiten Schlussbericht (Oktober 1995) von ihm aber auf die politische Verantwortung Barschels begrenzt. Nach Bekanntwerden neuer Einzelheiten im Frühjahr 1993 kam es weder durch den im März 1993 eingesetzten neuen Landtags-Untersuchungsausschuss noch durch die ab 1994/95 geführten Ermittlungen zu sicheren Anhaltspunkten für mögliche »Fremdverschulden« am Tod Barschels; 1998 beziehungsweise 1999 erklärten deutsche beziehungsweise schweizerische Behörden ihre Ermittlungen in dieser Hinsicht für beendet.

Universal-Lexikon. 2012.