Bootstrap-Hypothese
['buːtstræp-, englisch], Elementarteilchenphysik: die Annahme, dass zum Aufbau jedes stark wechselwirkenden Elementarteilchens (Hadrons) alle Hadronen beitragen und daher die Hadronen »aus sich selbst zusammengesetzte« dynamische Gebilde sind, etwa das Proton als Kombination aus Neutron und Pion und diese Teilchen wiederum als Kombination anderer Hadronen (einschließlich des Protons selbst). Die Bootstrap-Hypothese erlaubte, die Existenz der vielen Hadronen und ihre gegenseitige Erzeugung bei hochenergetischen Wechselwirkungsprozessen zu verstehen, ohne einzelne Teilchen als besonders elementar auszeichnen zu müssen. Der in der Bootstrap-Hypothese postulierte nichtelementare Charakter der Elementarteilchen wird heute durch das Quarkmodell erklärt.
Universal-Lexikon. 2012.