Brautkauf,
der bei vielen Völkern übliche Brauch, dass von der Gruppe des Bräutigams an die der Braut Zahlungen geleistet oder Wertsachen übergeben werden (Brautpreis). Der Brautkauf ist kein eigentlicher Kauf, sondern entschädigt die Gruppe der Braut für deren Verlust und den ihrer Nachkommenschaft, besiegelt den Heiratskontrakt und dient als Pfand für gute Behandlung. Oft werden bei Geburten weitere Zahlungen geleistet. Der Brautpreis kann durch Dienstleistungen abgegolten oder herabgesetzt werden. Der ökonomische Aspekt des Brautkaufs fördert die Polygynie älterer, erfolgreicher Männer.
G. G. Geisler: Der Preis der Frauen. Wirtschaftsethnolog. Unters. zum Brautpreis in Afrika (1985).
Universal-Lexikon. 2012.