Brịndisi,
1) Hauptstadt der Provinz Brindisi, Region Apulien, Süditalien, auf einer flachhügeligen Landzunge zwischen zwei Meeresarmen der Adria, 95 500 Einwohner; Erzbischofssitz; chemische, petrochemische Industrie; ausgezeichneter Naturhafen (Fährverkehr nach Griechenland), Erdölhafen.
In der Nähe des Hafens steht noch eine römische Säule (19 m hoch), die das Ende der Via Appia anzeigte. Kirchen des Mittelalters sind u. a. das ehemalige Baptisterium San Giovanni al Sepolcro (romanischer Rundbau, 11./12. Jahrhundert), San Benedetto (ursprünglich um 1100) und die außerhalb liegende Santa Maria del Casale (13./14. Jahrhundert). Das Stauferkastell (Castello Svevo) wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im 15./16. Jahrhundert erweitert. Der Dom aus dem 13. Jahrhundert wurde 1749 erneuert. Auf dem Domplatz steht eine Mariensäule, nahebei das archäologische Provinzialmuseum.
Brindisi, eine Gründung der illyrischen Messapier, im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Römern unterworfen (jetzt Brundisium genannt), wurde nach 89 v. Chr. römisches Municipium; seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. war es Endpunkt der Via Appia. Im Altertum und unter wechselnder Herrschaft im Mittelalter war Brindisi als Haupthafen für den Verkehr mit dem Orient eine blühende Stadt; Niedergang nach der Stauferzeit.
2) Provinz in Apulien, Italien, 1 839 km2, 413 200 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.