Brụchsal,
Große Kreisstadt im Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, 114 m über dem Meeresspiegel, am Rand des Kraichgaus und der Oberrheinebene, 40 000 Einwohner; Landesfeuerwehrschule; Museen im Schloss; elektrotechnische, Papier verarbeitende und chemische Industrie, Landmaschinenbau.
Das Schloss mit Hauptbau und gesonderten Flügelbauten sowie Pavillons, ein herausragendes Beispiel deutscher Barockbaukunst, diente den Fürstbischöfen von Speyer als Residenz; begonnen 1720 nach Plänen M. von Welschs, 1731 Hinzuziehung B. Neumanns, von diesem das Treppenhaus. Hofkirche innen modern (Kreuzweg von HAP Grieshaber, Bronzekruzifix von F. Wotruba). Die Anlage wurde 1945 stark zerstört, zwischen 1950 und 1975 und später wiederhergestellt. Peterskirche 1740-45 von B. Neumann, Kanzel und Nebenaltäre von J. M. Feuchtmayer (1754/56). Schlossgarten (1746).
Bruchsal, 976 erwähnt, war ursprünglich ein fränkischer Königshof, wurde später dem Bistum Speyer geschenkt, das dort um 1090 eine Burg errichten ließ, in deren Schutz sich eine Siedlung entwickelte, die 1248 Stadtrechte erhielt. Nach Bränden (1624, 1676, 1689) wurde der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert geprägt durch die Verlegung der bischöflichen Residenz von Speyer nach Bruchsal (1720). 1803 fiel die Stadt an Baden. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bruchsal stark zerstört; 1945-72 Kreisstadt, danach Große Kreisstadt.
Schloß B., bearb. v. H. Huth (31990).
Universal-Lexikon. 2012.