Dạrmstädter Künstlerkolonie,
1899 von Großherzog Ernst Ludwig auf der Mathildenhöhe in Darmstadt gegründet; sie erstrebte eine Erneuerung der Kunst in allen ihren Zweigen im Sinne des Jugendstils. Der Großherzog berief P. Behrens, Rudolf Bosselt (* 1871, ✝ 1938), Paul Bürck (* 1878, ✝ 1947), H. Christiansen, L. Habich, Patriz Huber (* 1878, ✝ 1902) und J. M. Olbrich. Die Darmstädter Künstlerkolonie machte Darmstadt (neben München) zu einem Zentrum des Jugendstils in Deutschland. 1901 fand die Ausstellung »Ein Dokument deutscher Kunst« statt. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen die von Olbrich erbauten Wohnhäuser der Künstler, das Ausstellungsgebäude mit dem Hochzeitsturm, das Ernst-Ludwig-Haus als Atelierhaus der Künstler, das von P. Behrens erbaute eigene Haus sowie der Platanenhain, für den in den folgenden Jahren B. Hoetger Skulpturen und Reliefs schuf. 1904 fand eine 2. Ausstellung statt, für die Olbrich eine Dreierhausgruppe schuf. Die Idee der Künstlerkolonie wurde 1906 aufgegeben, seit dem Tod Olbrichs (1908) fehlte auch die treibende Kraft; es wurden nun Lehrateliers für angewandte Kunst eingerichtet. In den folgenden Jahrzehnten erfuhren manche Häuser eine Umgestaltung, oder sie verfielen; der Zusammenhang des Ensembles wurde stark gestört.
Ein Dokument dt. Kunst, Darmstadt. 1901-1976, bearb. v. W. Beeh u. B. Rechberg, Ausst.-Kat., 6 Bde. (1977-79);
Museum Künstlerkolonie Darmstadt, bearb. v. R. Ulmer, Ausst.-Kat. (1990).
Universal-Lexikon. 2012.