Derivate,
Derivative, derivative Finạnzinstrumente, zusammenfassender Begriff für Swaps, Optionen, Futures u. a. Finanzprodukte, die seit den 1980er-Jahren wachsende Bedeutung erlangt haben. Gemeinsam ist ihnen, dass sie von den traditionellen Finanzbeziehungen wie Krediten, Aktien, Anleihen oder von abstrakten Formen wie Aktienindizes abgeleitet sind und der Steuerung von Preisänderungsrisiken dienen. Entsprechend folgt ihre Bewertung der Preis- beziehungsweise Wertentwicklung des jeweiligen Bezugsobjekts. Derivate sind nicht Bestandteil des Geldflusses zwischen Kapitalgeber und Kapitalnehmer, sondern auf diese traditionellen Instrumente ausgerichtete neue Vertragsbeziehungen. Im Wesentlichen handelt es sich um Verträge über den zukünftigen Kauf oder Verkauf traditioneller Finanzinstrumente zu bereits am Tag des Vertragsschlusses vereinbartem Preis (Terminkontrakt, Termingeschäfte) oder um Verträge über Rechte zu künftigem Kauf oder Verkauf (Optionen, Optionsgeschäft). Der Einsatz von Derivaten erlaubt es Kapitalgebern wie Kapitalnehmern, insbesondere Zins- und Währungsrisiken separat zu steuern, d. h. unabhängig von der ursprünglichen Form oder Verbindlichkeit. Derivate können jedoch auch zu hochspekulativen Zwecken eingesetzt werden und sind deshalb in Verbindung mit spektakulären Fehlentwicklungen in Verruf geraten (Baring Brothers & Company Limited).
Universal-Lexikon. 2012.