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Steuerung
Regulation; Regulierung; Regelung; Aussteuerung; Angleichung (z.B. von Wellen); Optimierung

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Steu|e|rung ['ʃtɔy̮ərʊŋ], die; -, -en:
1. das Steuern (eines Fahrzeugs):
die Steuerung [des Schiffes] übernehmen.
Syn.: Bedienung.
Zus.: Fernsteuerung.
2. Vorrichtung zur Lenkung:
der Pilot stellt die automatische Steuerung des Flugzeuges ein.
Zus.: Handsteuerung.

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Steu|e|rung 〈f. 20
I 〈unz.〉
1. das Steuern, das Lenken
2. 〈fig.〉 Bekämpfung
● zur \Steuerung der aktuellen Wohnungsnot
II 〈zählb.〉
1. Vorrichtung zum Steuern
2. Vorrichtung zur Regelung eines Arbeitsablaufes

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Steu|e|rung, die; -, -en [zu 1steuern]:
1. (Technik)
a) Gesamtheit der technischen Bestandteile eines Fahrzeugs, die für das 2Steuern (1 a) notwendig sind:
die S. war blockiert;
b) Steuergerät (b):
die [automatische] S. einschalten, betätigen.
2. <o. Pl.> (bes. von Schiffen, Flugzeugen) das 2Steuern (1 a).
3. <o. Pl.>
a) das 2Steuern (3 a):
die S. einer Heizungsanlage;
b) das 2Steuern (3 b):
die S. von Prozessen.

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I
Steuerung,
 
1) allgemein: die Einstellung, Erhaltung oder Veränderung der Zustände eines Systems durch externe Festlegung einer oder mehrerer das Verhalten des Systems bestimmender Größen ohne Rückkopplung.
 
 2) Datenverarbeitung und Fertigungstechnik: Programmsteuerung, speicherprogrammierbare Steuerung, Numerikmaschinen.
 
 3) Fahrzeugtechnik: Steuer.
 
 4) Kerntechnik: Kernreaktor.
 
 5) Psychologie: die prüfende, auswählende oder hemmende Tätigkeit des Ich in Bezug auf Triebregungen und Handlungen; sie vollzieht sich unter dem Einfluss innerer und äußerer Kontrollmechanismen (System der persönlichen und sozialen Normen) und dient als rationale, planmäßige Verhaltenslenkung der aktiven Verwirklichung übergeordneter Ziele oder der reaktiven Beantwortung äußerer Einflüsse.
 
 6) Regelungstechnik: offene Steuerung, Prozess, bei dem Ausgangsgrößen zielgerichtet entsprechend vorgegebenen Eingangsgrößen beeinflusst werden; auch die dazu notwendige Kette von Übertragungsgliedern. Im Gegensatz zur Regelung ist der Wirkungsweg nicht in sich geschlossen, d. h., der Erfolg des Steuerns wird nicht durch Rückkopplung an das Stellglied der Kette »zurückgemeldet«. Zur Steuerkette gehören der Signalgeber für die Signalbildung der Eingangsgrößen, die Steuereinrichtung für die Signalverarbeitung, die Stellglieder zur Beeinflussung eines Masse- oder Energiestroms und das gesteuerte Objekt, die Steuerstrecke. Steuerungen lassen sich unterscheiden nach der Art der verwendeten Signale (analoge, digitale, binäre Steuerung), nach der Art der genutzten Hilfsenergie der Steuereinrichtung (pneumatische, hydraulische, elektrische Steuerung), nach dem zu steuernden Objekt beziehungsweise der zu steuernden Größe (Mengensteuerung, Drehzahlsteuerung) und nach den in der Steuereinrichtung beziehungsweise als Stellglied verwendeten Bauelementen (Transistor-, Relais-, Ventilsteuerung). Außerdem gibt es bestimmte Führungsweisen des Steuerungsprozesses, z. B. Folge- oder Programmsteuerung. Eine automatische Steuerung erfolgt, wenn alle Funktionen von Gliedern der Steuerkette durch Geräte ausgeführt werden. Bei Handsteuerung wird mindestens die Funktion eines Gliedes der Steuerkette ständig vom Menschen übernommen. Eine analoge Handsteuerung wird z. B. realisiert bei der Veränderung der Lautstärke am Radio. Eine binäre Handsteuerung ist das Rufen eines Aufzugs durch Knopfdruck. Automatische Steuerungen sind z. B. die Schaltung der Straßenbeleuchtung mittels Dämmerungsschalter, die Steuerung einer Raumheizung nach der Außentemperatur oder die Bewegungssteuerung des Drehmeißels einer Drehmaschine nach den im Rechner digital gespeicherten Daten (CNC, Numerikmaschinen). Eine Steuerung, bei der einzelne Glieder der Steuerkette weit voneinander entfernt sind, bezeichnet man als Fernsteuerung.
 
 7) Verbrennungsmotoren: alle zum Steuern des Ladungswechsels erforderlichen Bauteile (z. B. Ventile).
 
II
Steuerung,
 
Kybernetik.

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Steu|e|rung, die; -, -en [zu 1steuern]: 1. (Technik) a) Gesamtheit der technischen Bestandteile eines Fahrzeugs, die für das 1Steuern (1 a) notwendig sind: die S. war blockiert, gehorchte nicht mehr; Der Pilot ... hatte die S. festgeklemmt (Kirst, 08/15, 608); b) Steuergerät (b): die [automatische] S. einschalten, betätigen; Wir müssen unbedingt an Tempo zulegen, weil die Werkzeugmaschinenindustrie auf unsere -en wartet (Freie Presse 26. 11. 87, 1). 2. <o. Pl.> (bes. von Schiffen, Flugzeugen) das 1Steuern (1 a). 3. <o. Pl.> a) (Technik) das 1Steuern (3 a): die S. einer Heizungsanlage; Die S. dieser Anlagen erfolgt weitgehend automatisch (Gruhl, Planet 59); die Messungen zur S. des Apparates benutzen; b) das 1Steuern (3 b): die S. von Produktionsprozessen; die hormonelle, vegetative S. von Vorgängen im Körper; die S. von Gefühlsausbrüchen durch das kontrollierende Bewusstsein; die Fähigkeit der Systeme, Störungen aus der Umwelt durch S. auszugleichen; Die ganze forstliche Tätigkeit im Wald besteht nun einmal in einem fortgesetzten Einsatz und der S. vorhandener und zusätzlicher Naturfaktoren (Mantel, Wald 103). 4. (geh. veraltend) das 1Steuern (4): die S. der Wohnungsnot, der Arbeitslosigkeit.

Universal-Lexikon. 2012.