Ephra|im
[nach dem palästinensischen Gebirge zwischen Bethel und Sichem], Efra|im, Name eines israelitischen Stammes, dessen legendärer Ahnherr als Sohn Josephs und Enkel Jakobs galt. Ephraim gehörte zum Reich des Saul und seines Sohnes Eschbaal, nach dessen Ermordung es sich mit den anderen Nord- und Oststämmen Israels an David anschloss. Nach dem Tod Salomos wurde in Sichem die Personalunion mit dem judäischen Süden (1. Könige 12) aufgelöst; der Ephraimit Jerobeam I. machte Ephraim zum Kernstück des Nordreiches Israel. Von den Aramäerkriegen des Nordreiches kaum betroffen, blieb Ephraim nach der territorialen Dezimierung Israels durch die Assyrer 733/732 v. Chr. als halbselbstständiger Rumpfstaat übrig. Mit der assyrischen Eroberung von Samaria 722 v. Chr. endete seine politische Existenz, Ephraim wurde assyrische, später babylonische und persische Provinz. Damit verschwand der Stamm Ephraim aus der Geschichte; die später in seinem Gebiet ansässige Mischbevölkerung waren die Samaritaner.
Universal-Lexikon. 2012.