Fehmarn,
Ostseeinsel, mit 185,4 km2 die drittgrößte Insel Deutschlands, gehört zum Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein, 12 100 Einwohner; die Insel wird durch den Fehmarnsund von der Halbinsel Wagrien getrennt, durch den Fehmarnbelt von der Insel Lolland. Fehmarn (bis 27 m über dem Meeresspiegel) hat im Osten Steilküste, im Norden und Westen ist die flache Küste mit Strandseen größtenteils eingedeicht. Auf den fruchtbaren Grundmoränenböden wird Anbau besonders von Weizen, Gerste und Gemüse betrieben. Seit dem Bau der Vogelfluglinie (mit dem Fährhafen Puttgarden) entwickelt sich der Fremdenverkehr stärker, v. a. an den Sandstränden im Südosten. Hauptort der Insel ist die einzige Stadt, Burg auf Fehmarn; Landkirchen und Petersdorf sind alte Bauerndörfer.
Fehmarn, 1075 erstmals erwähnt, gehörte zum slawischen Wagrien. Nach 1143 wurde es von deutschen Bauern kolonisiert. Bereits 1231 gehörte Fehmarn zum Herzogtum Schleswig und kam bald danach als Krongut an Dänemark. Nach wechselnden Herrschaften stand die Insel seit 1586 im Besitz der Herzöge von Schleswig aus dem Haus Gottorf. 1866 fiel sie mit diesem an Preußen. Die Insellage sowie die besondere Form des Bauerntums ließen auf Fehmarn ein eigenes Landrecht sowie eine eigenständige Selbstverwaltung entstehen, die bis ins 19. Jahrhundert fortdauerten.
P. Wiepert: F. Die Krone im blauen Meer (31971).
Universal-Lexikon. 2012.