Ferromagnetika,
Singular Ferromagnetikum das, -s, feste Stoffe, die Ferromagnetismus zeigen. Dazu gehören insbesondere die Übergangsmetalle Eisen, Kobalt, Nickel und Legierungen untereinander oder mit anderen Metallen sowie die Seltenerdmetalle und deren Legierungen.
Zusammen mit den ferrimagnetischen Ferriten, die sich makroskopisch wie Ferromagnetika verhalten, werden sie als Magnetwerkstoffe verwendet. Für die Anwendung sind Induktionswirkungen und Kraftwirkungen sowie Effekte der Magnetoelektronik zu unterscheiden. Weichmagnetische Werkstoffe, die sich leicht und ohne Hystereseverluste ummagnetisieren lassen, werden zur Verstärkung der Kraftwirkung von Elektromagneten eingesetzt; die Verstärkung der Induktionswirkung wird in elektrischen Generatoren, Transformatoren, Spulen und Übertragern sowie in magnetischen Verstärkern genutzt. Weichmagnetische Sensorstreifen sind der aktive Bestandteil von Warensicherungsetiketten zur Diebstahlssicherung, wobei für den Nachweis aktiver Etiketten eine periodische elektromagnetische Ummagnetisierung entweder ein elektrisches Signal oder - über akustomagnetische Effekte (Magnetostriktion) - Schallwellen erzeugt. Hartmagnetische Werkstoffe mit ausgeprägter Hystereseschleife und hoher Koerzitivfeldstärke sind Materialien für Permanentmagnete. Für die magnetische Datenspeicherung (Magnetspeicher) werden ferromagnetische dünne Schichten benutzt. Weitere Anwendungen elektromagnetische Pumpe, Magnetron, Magnetscheidung, Magnetschwebebahn.
M. Bachmann: Einfluß der Mikrostruktur auf Magnetisierungsprozesse in heterogenen F. (2001).
Universal-Lexikon. 2012.