Gadebusch,
Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern, 40 m über dem Meeresspiegel, an der Radegast, 6 600 Einwohner; Freilichtbühne; Bauindustrie, Fertigungstechnik. Nordöstlich von Gadebusch in Upahl (690 Einwohner) großes Milchverarbeitungswerk.
Die spätromanische Backsteinkirche (im Wesentlichen um 1220/30) ist eine der ältesten Hallenkirchen in Norddeutschland; bei der Restaurierung 1955 wurde die Ausmalung des Langhauses (vor Mitte 13. Jahrhundert) freigelegt; Bronzetaufbecken (1450). Renaissanceschloss (1570/73; reich mit Terrakottareliefs verziert); Rathaus (im Kern 14. Jahrhundert) mit Gerichtslaube (1618).
Das 1194 erstmals erwähnte Gadebusch entstand neben einer ehemals slawischen Burg (seit 1180 mit deutscher Burgmannschaft). 1201 kam es aus dem Besitz der Grafen von Ratzeburg an die Fürsten von Mecklenburg. 1225 erhielt Gadebusch Stadtrecht; 1283-99 war es Residenz einer Nebenlinie des mecklenburgischen Fürstenhauses, später mehrmals Witwen- oder Prinzensitz. Seit 1621 gehörte es zu Mecklenburg-Schwerin und war 1743-68 an Hannover verpfändet.
Universal-Lexikon. 2012.