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Gardelegen
Gạrdelegen,
 
Stadt im Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt,50 m über dem Meeresspiegel, am Nordwestrand der Colbitz-Letzlinger Heide,14 800 Einwohner; Stadtmuseum (mit Galerie); Gedenkstätte für die 1945 in einer Feldscheune verbrannten 1 016 KZ-Häftlinge im Ortsteil Isenschnibbe; Kunststoffverarbeitung (Zulieferung für die Auto- und Elektroindustrie), Möbelwerk, Bauindustrie, Metallverarbeitung, Brauerei.
 
Stadtbild:
 
Die spätromanische Marienkirche (12./13. Jahrhundert) mit spätgotischem Chor (15. Jahrhundert) ist eine fünfschiffige Backsteinhallenkirche mit reicher Ausstattung. Am Rathaus (15. Jahrhundert) spätgotische Westfassade (1526-52) und Arkaden. Von der Stadtbefestigung sind Reste der Mauer und das Salzwedeler Tor (um 1550) erhalten. In der denkmalgeschützten Altstadt Bürgerhäuser (16.-18. Jahrhundert) in Fachwerkbauweise.
 
Geschichte:
 
Gardelegen ist eine der ältesten Siedlungen der Altmark und entstand bei einer Burg (beide 1196 als »Castrum« und »Oppidum« bezeugt). In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts aus drei Siedlungskernen zusammengewachsen und 1241 als Stadt (Civitas) bezeugt (um 1300 ummauert), kam Gardelegen nach 1160 zur Markgrafschaft Brandenburg und gehörte im 14. und 15. Jahrhundert der Hanse an. Der Dreißigjährige Krieg führte zum wirtschaftlichen Niedergang der bis dahin durch Hopfenanbau, Bierbrauerei und Fernhandel geprägten Stadt. Im 18. Jahrhundert bestimmten Gartenbau und Tuchmacherei das wirtschaftliche Leben, zu denen im 19. Jahrhundert Knopffabrikation und Konservenherstellung traten. 1718 wurde Gardelegen Garnisonstadt, seit 1815 gehörte es zur preußischen Provinz Sachsen. 1952-94 war Gardelegen Verwaltungssitz des im neu gebildeten Altmarkkreis Salzwedel aufgegangenen Kreises Gardelegen.
 

Universal-Lexikon. 2012.