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Brau|e|rei [brau̮ə'rai̮], die; -, -en:a) das Brauen:
etwas von der Brauerei verstehen.
b) Betrieb, in dem Bier hergestellt wird:
wir konnten eine alte tschechische Brauerei besichtigen.
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Brau|e|rei 〈f. 18〉
I 〈unz.〉
1. das Brauen (von Bier), Bierherstellung
2. Braugewerbe
II 〈zählb.〉 Betrieb, in dem Bier hergestellt wird
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Brau|e|rei, die; -, -en:
1. <o. Pl.> Bierherstellung, das Brauen:
etwas von der B. verstehen.
2. Gewerbebetrieb zur Herstellung von Bier.
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Brauerei,
Betrieb zur Herstellung von Bier. Zur Einrichtung einer Brauerei gehört ein umfangreicher Apparate- und Maschinenpark. Er umfasst Reinigungs- und Entstaubungsanlagen für Gerste oder Malz, in der Mälzerei Weichgefäße, Keimkästen, Darren und Silos. Für die Würzebereitung werden Wasserenthärtungsanlagen, Schrotmühlen, Sudgefäße wie Maischbottiche, Maischpfannen, Läuterbottiche oder Maischefilter, Würzepfannen, Ausschlaggefäße und Kühler benötigt. Zur Gärung dienten früher offene Holz- oder Metallbottiche; sie wurden durch liegende oder stehende (zylinderkonische) Tanks ersetzt, ebenso im Lagerkeller die Holzfässer durch moderne Behälter aus Edelstahl oder Aluminium. Die Filtration erfolgt über Kieselgurfilter, die weiterführende Klärung oder Entkeimung durch Schichtenfilter. Die Fass- und Flaschenfüllanlagen arbeiten selbst in kleineren Brauereien meist vollautomatisch. Insgesamt ist die Automation in den Brauereien heute sehr weit fortgeschritten.
Der weltweite Bierausstoß betrug (1997) rd. 1 250 Mio. hl. Innerhalb der EU wurden (1999) von 1 661 Braustätten 307,9 Mio. hl Bier erzeugt. Mit einem Bierausstoß von 110,0 Mio. hl gehört Deutschland zu den größten Produzenten, davon entfällt der Hauptanteil auf die Braustätten in Nordrhein-Westfalen und in Bayern. Größere Produktionen haben in Europa (1999) außerdem Großbritannien (55,2 Mio. hl), Spanien (26,4 Mio. hl), die Niederlande (25,0 Mio. hl), Frankreich (18,9 Mio. hl), Belgien (14,7 Mio. hl) und Italien (12,4 Mio. hl). Die USA sind weltweit das wichtigste Erzeugerland für Bier. Weitere bedeutende Brauereikapazitäten befinden sich in China, Brasilien und Japan.
Die Struktur des Brauereigewerbes in Deutschland ist überwiegend mittelständisch. Trotz des Rückgangs der Zahl der Betriebe hat Deutschland mit (1999) 1 270 immer noch die höchste Anzahl von Braustätten in Europa. Deswegen rangiert Deutschland beim durchschnittlichen Bierausstoß je Braustätte weit hinten. Die im Inland eher abnehmende Tendenz des Bierkonsums ist in den letzten Jahren durch wachsende Exporte kompensiert worden. 1999 exportierten die deutschen Brauereien 9,4 Mio. hl. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch an Bier von 125,5 l lag Deutschland im internationalen Vergleich relativ hoch. - In Österreich wurden (1999) 8,75 Mio. hl Bier erzeugt; der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 108,1 l. - In der Schweiz wurden (1999) 20 000 hl Bier erzeugt; der Pro-Kopf-Verbrauch betrug rd. 58,3 l.
Das Braurecht gehörte im Mittelalter zu den Vorrechten der Grund- oder Landesherrschaft (früheste verbriefte Verleihung von Kaiser Otto II. 974 an die Kirche zu Lüttich). Seit dem 13. Jahrhundert ging das Braurecht großenteils an die Städte über. Die älteste deutsche Brauerordnung stammt aus Augsburg (1155). Vom ausgehenden 14. Jahrhundert an schlossen sich die Brauer zu Zünften, Innungen und Gilden zusammen. Die letzten Reste obrigkeitlicher Braumonopole wurden durch das Biersteuergesetz von 1918 beseitigt. - Für die Weiterentwicklung des Brauereiwesens auf wissenschaftlicher Grundlage sind die Fakultäten für Brauwesen an den TU Berlin und München von Bedeutung.
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Brau|e|rei, die; -, -en: 1. <o. Pl.> Bierherstellung, das Brauen: etwas von der B. verstehen. 2. Gewerbebetrieb zur Herstellung von Bier.
Universal-Lexikon. 2012.