Akademik

schlüpfen
ausrutschen; ausgleiten

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schlüp|fen ['ʃlʏpf̮n̩] <itr.; ist:
1. sich schnell und geschmeidig [durch eine enge Öffnung, einen engen Raum] hindurchbewegen:
sie schlüpfte durch den Spalt der Tür; das Wiesel ist durch den Maschendrahtzaun geschlüpft.
Zus.: durchschlüpfen, hindurchschlüpfen.
2. (in Bezug auf ein Wäsche-, Kleidungsstück) ohne Mühe, mit einer schnellen Bewegung anziehen, überstreifen:
sie schlüpfte in den Mantel.
Syn.: anlegen, anziehen, überziehen, umlegen.
Zus.: hineinschlüpfen.
3. sich aus dem Ei, der Puppe, der Larve herauslösen; hervorkommen:
die Küken, die Raupen sind geschlüpft.
Syn.: ausschlüpfen.

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schlụp|fen 〈V. intr.; ist; oberdt.〉 schlüpfen

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schlụp|fen (schweiz. veraltet, südd., österr.), schlụ̈p|fen <sw. V.; ist [mhd. slüpfen, slupfen, ahd. slupfen, Intensivbildung zu schliefen]:
1. sich gewandt u. schnell [gleitend, durch eine Öffnung] in eine bestimmte Richtung bewegen:
durch den Zaun, unter die Decke s.;
die Maus schlüpfte aus dem Loch;
Ü die nasse Seife schlüpft (gleitet) mir aus der Hand.
2. etw. schnell, bes. mit gleitenden, geschmeidigen Bewegungen an-, aus-, überziehen:
in die Schuhe s.;
Ü in die Rolle eines anderen s. (die Rolle eines anderen geschickt übernehmen u. sie ganz ausfüllen).
3. sich aus dem Ei, der Puppe, der Larve herauslösen; ausschlüpfen, auskriechen:
das Küken ist [aus dem Ei] geschlüpft.

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Schlüpfen,
 
bei Schienenfahrzeugen ein Bewegungszustand, bei dem der Weg eines angetriebenen Rads auf der Schiene kleiner ist als der Rollweg des Radumfangs; tritt auf, wenn die maschinelle Zugkraft größer ist als die Haftreibungskraft zwischen Rad und Schiene. Vollständiges Schlüpfen, d. h. das Drehen der Antriebsräder bei stehendem Fahrzeug, heißt Schleudern und führt zu Beschädigungen der Schienenoberflächen. - Gegensatz zum Schlüpfen ist das Gleiten (Weg des Rads größer als Rollweg des Radumfangs) mit dem Grenzfall des Blockierens, das zur Entstehung von Flachstellen auf der Lauffläche der Schiene führt.

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schlụp|fen (schweiz. veraltet, südd., österr.), schlụ̈p|fen <sw. V.; ist [mhd. slüpfen, slupfen, ahd. slupfen, Intensivbildung zu ↑schliefen]: 1. sich gewandt u. schnell [gleitend, durch eine Öffnung] in eine bestimmte Richtung bewegen: aus dem Zimmer, durch den Zaun, hinter den Vorhang, in das Bett, unter die Decke s.; die Maus schlüpfte aus dem Loch; Krystyna schlüpfte nun häufiger durch einen Zaun, um nach beiden zu schauen (Stern 50, 1998, 194); Ü er schlüpft bei jedermann ins Vertrauen (Strauß, Niemand 200); die nasse Seife schlüpft (gleitet) mir aus der Hand, durch die Finger; ein Wort schlüpft jmdm. über die/von den Lippen (entfährt jmdm.); da ist uns ein Fehler geschlüpft (schweiz.; entgangen). 2. etw. schnell, bes. mit gleitenden, geschmeidigen Bewegungen an-, aus-, überziehen: aus den Kleidern, in die Schuhe s.; Wenn er ... an betriebsamen Abenden im väterlichen Restaurant den Rock ... auszog und in die weiße Kellnerjacke schlüpfte (Kirst, 08/15, 14); Ü in die Rolle eines anderen s. (die Rolle eines anderen geschickt übernehmen u. sie ganz ausfüllen). 3. sich aus dem Ei, der Puppe, der Larve herauslösen; ausschlüpfen, auskriechen: das Küken ist [aus dem Ei] geschlüpft; der Schmetterling schlüpft aus der Larve; Um 3 Uhr nachmittags sah ich wieder nach und fand ein geschlüpftes Junges (Lorenz, Verhalten I, 57).

Universal-Lexikon. 2012.