Gottfried von Vitẹrbo,
mittellateinischer Geschichtsschreiber und Dichter, * Viterbo 1125, ✝ ebenda um 1191; war nach dem Studium in Bamberg unter den Kaisern Konrad III. und Friedrich I. Barbarossa Notar an der staufischen Hofkapelle; später trat er in die Dienste der päpstlichen Kurie. In seiner Kaiser Heinrich VI. gewidmeten Dichtung »Speculum regum« bietet er eine Genealogie mythischer und historischer Herrscher. Weltgeschichte behandelt er in der »Memoria saeculorum«, die er zu einem neuen Werk, dem »Liber universalis«, erweiterte; hierin sind besonders die »Gesta Friderici I.« bedeutsam. Gottfrieds Hauptwerk ist das im Wechsel von Versen und Prosa verfasste »Pantheon«, eine um Sagen und Anekdoten ergänzte Überarbeitung seiner Geschichtswerke. Lange fälschlich zugeschrieben wurden Gottfried die »Gesta Heinrici VI.«. Im Mittelalter waren Gottfrieds Werke sehr geschätzt, heute ist ihr historischer Wert aufgrund neuerer Untersuchungen umstritten.
Universal-Lexikon. 2012.