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höfische Dichtung
höfische Dichtung,
 
im weiteren Sinn die durch die formale und thematische Vorbildfunktion höfischer Kultur geprägte Dichtung; im engeren Sinn die Dichtung der »klassischen« mittelhochdeutschen Zeit (1170-1250), wie sie an den Höfen der Staufer und unter dem Mäzenatentum thüringischer und österreichischer Fürsten als höfisches Epos, Kreuzzugslyrik, Minnesang, Spielmannsdichtung und Spruchdichtung entstand. In didaktischer und unterhaltsamer Absicht für ein höfisches Publikum geschrieben und wohl zumeist auch von Angehörigen des adelig-ritterlichen Standes getragen, thematisiert die höfische Dichtung in vielfältiger Weise das höfische Leben, v. a. die Doppelsphäre zwischen »aventiure« und »minne« im Spannungsverhältnis zwischen Gott und der Welt. - Auch die Gesellschaftsdichtung des Barock wird als höfische Dichtung bezeichnet.

Universal-Lexikon. 2012.