Intertextualität
die, -, ursprünglich Begriff in der strukturalen französischen Textpoetik der Tel-Quel-Gruppe zur Bezeichnung von Referenzbeziehungen zwischen einem konkreten literarischen Text (»Phänotext«) und ihm zugrunde liegenden »Genotexten«. - Intertextualität bezeichnet ein konstitutives Struktur- und Wirkprinzip poetischer Texte. Danach ist jeder literarische Text das Ergebnis von Transformationen einer Vielzahl weiterer konstitutiver Texte und Textstrukturen, d. h. semiotischer Codes und kultureller Zeichensysteme. Somit kann jeder Text (z. B. durch Zitate) auch als Verweis auf vorhergehende Texte verstanden werden. U. Eco hat mit seinem Roman »Il nome della rosa« (1980) ein viel diskutiertes Beispiel der literarischen Verwendung der Intertextualität geliefert.
M. Riffaterre: La production du texte (Paris 1979);
Intertextuality. Theories and practices, hg. v. M. Worton u. a. (Manchester 1991, Nachdr. ebd. 1993).
Universal-Lexikon. 2012.