Jinan
[dʒ-], Tsinan, Hauptstadt der Provinz Shandong, China, nahe dem rechten Ufer des unteren Hwangho, 5,40 Mio. Einwohner; Fachhochschulen für Maschinenbau, Medizin und Landwirtschaft, Tabakforschungsinstitut, Provinz-Museum. Neben der alteingesessenen Textil- und Nahrungsmittelindustrie besitzt Jinan Eisen- und Stahlindustrie sowie Betriebe des Werkzeugmaschinen-, Landmaschinen- und Kraftfahrzeugbaus, ferner chemische Industrie; Eisenbahnknotenpunkt, Binnenhafen, Flugplatz.
In der Stadt (besonders im alten Tempelbezirk) und in der Umgebung zahlreicher Quellen, zum Teil kunstvoll gefasst; so z. B. die Quelle des Schwarzen Tigers (Heihu Quan), die in eine Gruppe von aus schwarzem Gestein gemeißelten Tigern eingefasst ist, aus deren Rachen sie fließt. Der Fünf-Drachen-Teich (Wulongtan) wird aus fünf Quellen gespeist. Im See des Großen Lichts (Daming Hu) sammelt sich das Wasser einiger Quellen der Umgebung. - Im Süden der Stadt liegt der Tausend-Buddha-Hügel (Qianfo Shan), dessen Skulpturenschmuck aus der Zeit der Suidynastie während der Kulturrevolution zum Teil zerstört wurde. - 40 km südlich das Kloster Shentong aus dem frühen 4. Jahrhundert mit zahlreichen Pagoden (u. a. die Vier-Tore-Pagode Simen Ta, 544), 80 km südöstlich das Kloster Lingyan Si aus der Zeit der Nördlichen Wei (386-534); 60 km südlich der heilige Berg Taishan.
Seit der Mingzeit (1368-1644) ist Jinan Provinzhauptstadt. Seinen wirtschaftlichen Aufstieg verdankt es dem Bau der Eisenbahnstrecke Jinan-Tsingtau 1904 und der Öffnung für den ausländischen Handel 1906.
Universal-Lexikon. 2012.