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Shandong
Shandong
 
[ʃan-], Schantung, Shantung [ʃ-], Provinz an der Nordostküste von China, 153 300 km2, (1999) 88,38 Mio. Einwohner, Hauptstadt ist Jinan. Shandong umfasst im Osten die buchtenreiche Halbinsel Shandong (chinesisch Shandong Bandao), die die Bucht Bo Hai (im Norden) vom Gelben Meer trennt; sie ist überwiegend Hügel-, nur stellenweise ein höheres Bergland (Laoshan, bis 1 087 m über dem Meeresspiegel). Der Westen liegt im Bereich der Schwemmlandebene des unteren Hwangho (Teil der Großen Ebene). Im zentralen Teil erhebt sich das aus mehreren Bergketten bestehende Shandonggebirge mit dem Tai Shan (1 545 m über dem Meeresspiegel). Es herrscht subtropisches Monsunklima mit regenreichen heißen Sommern und sonnenreichen milden Wintern. Günstige Naturbedingungen und reiche Bodenschätze führten zur Entwicklung einer umfangreichen Landwirtschaft (besonders nachdem die ständigen Hochwasser des Hwangho durch seine Eindämmung und Regulierung gebannt werden konnten) und Industrie, die den größeren Anteil an der Bruttoproduktion hat. Angebaut werden Weizen, Mais, Hirse, Erdnüsse, Bataten, Tabak, Baumwolle und Obst. Eine wichtige Rolle spielen Seidenraupenzucht, Geflügelhaltung und Viehzucht sowie Binnen- und Hochseefischerei. Große Bedeutung haben die Förderung von Kohle (im Südwesten um Yanzhou, auf der Halbinsel Shandong und bei Anhui), Erdöl (Shengli-Feld vor der Küste im Bo Hai), Eisenerz (bei Zibo und Laiwu) und Bauxit (bei Zibo und Zaozhuang) sowie die Graphitgewinnung (Laixi). Neben der dominierenden Nahrungsmittel- und Textilindustrie (Baumwollverarbeitung) entstanden seit Anfang der 1960er-Jahre Eisen- und Stahlindustrie als Zulieferer für den Werkzeugmaschinen-, Kraftfahrzeug-, Lokomotiven- und Waggonbau sowie Erdölverarbeitung und chemische Industrie. Die wichtigsten Industriezentren sind Tsingtau, Jinan, Zibo, Dezhou und Weifang. Die für Auslandsinvestitionen offenen Städte Tsingtau und Yantai mit den zugehörigen ökonomischen Entwicklungszonen Xuejiadao und Fuleishan besitzen auch die wichtigsten Hochseehäfen. Für die Binnenschifffahrt ist v. a. der Kaiserkanal im Westen von Bedeutung.

Universal-Lexikon. 2012.