Kartentechnik,
die Geräte und Verfahren zur technischen Herstellung, Vervielfältigung und Aktualisierung von Karten. Die Kartentechnik umfasst manuelle, mechanische, fotografische, kopier- und drucktechnische sowie computertechnische Verfahren, mit denen der Kartenentwurf, die Herstellung der Kartenoriginale sowie der Druckvorlagen und Druckträger erfolgt.
Im Rahmen der rechnergestützten Kartographie beziehungsweise digitalen Kartographie wandelt sich die klassische Kartentechnik zu einer informationsverarbeitenden Technologie mit enger Verzahnung aller Komponenten der Kartenherstellung.
In den Anfängen der Kartentechnik gab es Karten nur als Einzelausfertigungen (Unikate); Kartenoriginale ließen sich nur durch Abzeichnen vervielfältigen. Das Aufkommen der Druckverfahren ermöglichte eine manuelle Bearbeitung von Druckträgern (zunächst Holzschnitt und Kupferstich, später auch Steingravur, Lithographie); dadurch war eine mechanische Vervielfältigung durch Tiefdruck oder direkten Flachdruck (bei der Lithographie) möglich. Die Technik der Herstellung mehrfarbiger Karten einschließlich ihrer Vervielfältigung durch Offsetdruck wurde durch die Einführung leistungsstarker Zeichen-, Gravier-, Schriftsatz- und Reproduktionsverfahren vom Beginn des 19. Jahrhunderts an ständig weiterentwickelt. Seit Beginn der 90er-Jahre dominieren mehr und mehr Geräte und Verfahren einer von der elektronischen Datenverarbeitung bestimmten Kartentechnik. Heute werden Karten fast ausschließlich im Offsetdruck hergestellt.
Universal-Lexikon. 2012.