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Kaschau
Kạschau,
 
slowakisch Košice ['kɔʃitsɛ], ungarisch Kassa ['kɔʃʃɔ], Stadt imOsten derSlowakischen Republik, Verwaltungssitz des Bezirks Košice, am Hornád, am Ostrand des Slowakischen Erzgebirges, 242 200 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1959), TH, veterinärmedizinische Hochschule, Institute der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, technisches Museum, ostslowakisches Museum, Planetarium. Kaschau ist eines der wichtigsten Zentren der slowakischen Schwerindustrie, Baustoff- (Slowakische Magnesitwerke), Elektronikindustrie; Flughafen.
 
Stadtbild:
 
Teile der im 13. Jahrhundert begonnenen Stadtbefestigung sind erhalten. Der Dom Sankt Elisabeth wurde 1390 ff. anstelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet, spätgotischer Hochchor mit Netzgewölbe (1504-08); wertvolle Ausstattung, u. a. spätgotischer Hochaltar mit Tafelmalereien aus dem Leben der heiligen Elisabeth (1474-77). Weitere Bauten: gotische Michaelskapelle (zweite Hälfte 14. Jahrhundert), frühbarocke Prämonstratenserkirche (1671-84 als Jesuitenkirche entstanden), Franziskanerkirche (Anfang 15. Jahrhundert, barock umgebaut); Dominikanerkirche (ursprünglich vor 1300, im 17. Jahrhundert barock verändert); spätgotisches Levočahaus und Nikolaus-Türmchen (15. Jahrhundert, ehemaliger Kerker), Rákoczihaus (1653 umgebaut, heute Technisches Museum), spätbarocke Adelspaläste sowie klassizistische (u. a. ehemaliges Rathaus, 1782) und historistische Bauten (Ostlowakisches Nationaltheater, 1897-99).
 
Geschichte:
 
Kaschau, 1241 als Stadt und 1290 als königlich-ungarische Stadt erwähnt, war im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz (an der Handelsstraße nach Polen) und Hauptort des alten Nordungarn. Im 17. Jahrhundert wurde es zur Festung gegen die Osmanen ausgebaut. 1921 kam Kaschau an die Tschechoslowakei, 1938 an Ungarn und 1945 wiederum an die Tschechoslowakei.
 
Am 5. 4. 1945 wurde hier das Regierungsprogramm der neuen Tschechoslowakei (»Kaschauer Programm«) verkündet.
 

Universal-Lexikon. 2012.