Koloss auf tönernen Füßen
Von einem »Koloss auf tönernen Füßen« spricht man nach dem Traum des Königs Nebukadnezar im Buch Daniel (2, 31-35) des Alten Testaments. (Der Ausdruck soll auf den französischen Enzyklopädisten Denis Diderot [1713-1784] zurückgehen, der von dem Russland Katharinas II. gesagt haben soll, es sei ein colosse aux pieds d'argile.) Nebukadnezar hatte im Traum »ein großes und hohes und sehr glänzendes Bild« vor sich gesehen, »das war schrecklich anzusehen«. Es handelte sich um eine menschliche Gestalt, die aus Gold, Silber und Eisen gebildet war, ihre »Füße waren einesteils Eisen, einesteils Ton«. Diese Figur wurde zerstört von einem herabstürzenden Stein, der ihre Füße traf. Man bezeichnet danach eine Person oder Sache als »Koloss auf tönernen Füßen«, die groß und mächtig oder stabil erscheint, die aber nicht fest gegründet ist und darum anfällig und leicht zerstörbar.
Universal-Lexikon. 2012.