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Krebse
Krebse,
 
Krebstiere, Krustentiere, Crustacea, Di|antennata, etwa 45 000 Arten umfassende Klasse 0,02-60 cm langer Gliederfüßer, die ursprünglichen Meeresbewohner sind, aber auch alle Süßgewässer besiedeln und mit einigen Gruppen (Landasseln, Landkrabben) - trotz Kiemenatmung - zu Landbewohnern wurden. Außerdem haben sich Arten aus fünf verschiedenen Gruppen (Ascothoracida, Ruderfußkrebse, Fischläuse, Rankenfüßer und Asseln) der parasitären Lebensweise angepasst.
 
Krebse haben einen Kopf mit zwei Paar Antennen, in denen Tastsinn und chemischer Sinn lokalisiert sind, einem Paar - bei den Höheren Krebsen gestielten - Facettenaugen und drei Paar Mundwerkzeugen (Mandibeln, 1. und 2. Maxillen). Der Kopf verwächst oft mit Brustsegmenten zum Kopfbruststück (Cephalothorax) und bildet eine Hautfalte (Carapax), die den Körper teilweise oder ganz umschließen kann. Die ursprünglich zweiästigen Gliedmaßen der Krebse sind mannigfach abgewandelt und können stab- bis blattförmig und mit Anhängen und endständigen Scheren versehen sein. Das Bruststück trägt die Kiefer- und die Schreitbeine, der Hinterleib die Schwimmbeine. Auch die Kiemen sind ursprünglich Anhänge der Beine. Der auf den Mund folgende Vorderdarm ist häufig als Kaumagen ausgebildet. Der anschließende Mitteldarm besitzt große, drüsige seitliche Anhänge (Mitteldarmdrüse); ein After ist meist vorhanden. Der Exkretion dienen zwei Paar umgewandelte Nephridien, die an der Basis der zweiten Antennen oder der zweiten Maxillen münden.
 
Die Krebse sind meist getrenntgeschlechtig; die Weibchen betreiben fast immer Brutpflege, indem sie die Eier mit den Beinen, in speziellen Bruthöhlen oder am Körper angeklebt umhertragen. Die Entwicklung erfolgt direkt oder über eine larvale Verwandlung, die mit einer Naupliuslarve, die mit den Antennen schwimmt, oder einer Zoealarve, die mit den vorderen Brustbeinen schwimmt, beginnt. Das Wachstum erfordert regelmäßige Häutungen, nach denen die Körperdecke ihre Härte jeweils durch Kalkeinlagerungen wiedergewinnt.
 
Die systematische Einteilung der Krebse ist umstritten. Zu den Krebsen gehören Kiemenfußkrebse, Blattfußkrebse, Muschelkrebse, Fischläuse, Ruderfußkrebse, Rankenfüßer und die, wohl eher ursprünglich, Höheren Krebse (Malacostraca) mit den Fangschreckenkrebsen oder Maulfüßern, den Ranzenkrebsen, zu denen auch Asseln und Flohkrebse gehören, den Leuchtkrebsen und den Zehnfußkrebsen, von denen viele ernährungswirtschaftlich bedeutsam sind.
 

Universal-Lexikon. 2012.