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Lakkadiven
Lakkadiven,
 
englisch Laccadive Islands ['lækədaɪv 'aɪləndz], Gruppe von 36 Koralleninseln im Arabischen Meer, rd. 300 km vor der Südwestküste Indiens. Die Lakkadiven bilden das indische Unionsterritorium Lakshadweep mit 32 km2 und (2001) 60 000 Einwohner (arabisch-indische Mischlinge, meist Muslime); bewohnt sind nur zehn Inseln. Hauptstadt ist Kavaratti (7 000 Einwohner) auf der Insel Kavaratti. Die Inseln nördlich von 11º nördlicher Breite werden auch Amindiven (englisch Amindive Islands) genannt. Die Bevölkerung spricht Malayalam, nur auf Minicoy, der südlichsten Insel, wird Mahl gesprochen, ein auf den Malediven verbreiteter singhalesischer Dialekt. Wirtschaftsgrundlage bilden Fischerei und Kokospalmenkulturen. Handelsprodukte sind Kopra, Kokosfasergeflechte, Fisch und Fischkonserven. Erste Ansätze von Fremdenverkehr finden sich auf dem unbewohnten Atoll Bangarem (Bingaram). Auf Agatti wurde 1988 ein Flugplatz eröffnet.
 
1498 erreichten Portugiesen die Inseln und legten Festungen an, doch erhob sich um 1545 die einheimische (muslimische) Bevölkerung gegen sie. In der Folge unterstanden die Inseln dem Raja von Cannanore (im heutigen Bundesstaat Kerala); 1792 kamen sie unter britische Oberhoheit, 1877 unter direkte britische Verwaltung, 1947 an Indien. 1956 wurden die Lakkadiven indisches Unionsterritorium (seit 1973 unter dem Namen Lakshadweep).
 
Literatur:
 
T. Malten: Malediven u. L. Materialien zur Bibliogr. der Atolle im Ind. Ozean (1983).

Universal-Lexikon. 2012.