Leibnitz,
1) Bezirkshauptstadt in der südlichen Steiermark, Österreich, nahe der slowenischen Grenze, auf dem Leibnitzer Feld, der Aufschüttungsebene zwischen der Mur und ihrem Nebenfluss Sulm, 275 m über dem Meeresspiegel, 6 900 Einwohner; Schul- und Geschäftsstadt; Herstellung von Metall- und Kunststoffwaren, Textilindustrie.
Oberhalb der Stadt Schloss Seggau (13. Jahrhundert, spätere Um- und Neubauten) mit dreigeschossigen Säulenarkaden zur Hofseite (17. Jahrhundert), ursprünglich spätgotische, um 1680 barockisierte Schlosskapelle und »Fürstenzimmer«. Bei Leibnitz die Wallfahrtskirche Frauenberg (erster Bau 1170 erwähnt), ein spätbarocker Bau (1766) mit Rokokoausstattung; Reste eines römischen Tempels.
Nahe der 970 erwähnten slawischen Siedlung Lipnizza ließen die Erzbischöfe von Salzburg eine Burg errichten; der von ihnen um 1170 dort gegründete neue Marktort übernahm die slawische Ortsbezeichnung. 1913 wurde Leibnitz Stadt.
2) Bezirk in der südlichen Steiermark, Österreich, 681 km2, 75 000 Einwohner; umfasst das Gebiet beiderseits der Mur um die Bezirkshauptstadt sowie die Wind. Bühel und den Sausal mit den südsteirischen Weinbaugebieten.
Universal-Lexikon. 2012.