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1Sạlz|burg; -s:
österreichisches Bundesland.
2Sạlz|burg:
Landeshauptstadt von ↑ 1Salzburg.
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Sạlzburg,
1) Hauptstadt des Bundeslandes Salzburg, Österreich, Stadt mit eigenem Statut und Verwaltungssitz des Bezirks Salzburg-Umgebung, 425 m über dem Meeresspiegel, an der Salzach, nördlich ihres Austritts aus den Salzburger Kalkalpen in das weite Salzburger Becken, 66 km2, (1999) 144 700 Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines Landesgerichts, Universität (gegründet 1622, 1810-1962 geschlossen), Hochschule für Musik und darstellende Kunst »Mozarteum«, Päpstliches Philosophisches Institut, Internationales Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaften, Institut für Molekularbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Raumforschung, Pädagogische Akademie, Internationale Stiftung Mozarteum - Mozart-Archiv (in Mozarts Geburtshaus); mehrere Museen, darunter Salzburger Museum Carolino Augusteum (mit mehreren Außenstellen, u. a. Musikinstrumente, Spielzeug, Volkskunde), Salzburger Landessammlungen (mit Rupertinum für moderne Sammlungen), Dommuseum, Mozartmuseum, Haus der Natur (mit Aquarium, Reptilienzoo und Weltraumhalle), mehrere Galerien; Großes und Kleines Festspielhaus für die Salzburger Festspiele (jährlich über 200 000 Besucher); Landestheater u. a. Theater und Kulturstätten. Salzburg ist v. a. Fremdenverkehrsort sowie Kongress- und Messestadt (Ausstellungshallen 1973 erbaut, 1976 erweitert). Über drei Viertel aller Erwerbstätigen (1996: 89 500) sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, der Rest im Bereich Industrie und Gewerbe (v. a. Metallindustrie und Gerätebau, Nahrungsmittel-, Textilindustrie). Salzburg ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Grenze zu Deutschland (Bayern) und hat einen Flughafen (Maxglan im Südwesten). Zehn Kilometer östlich von Salzburg befindet sich die Automobil- und Motorradrennstrecke Salzburgring.
Über der Stadt erhebt sich die Feste Hohensalzburg (1077-1147, fast ständiger Umbau, besonders 1465-1510; Vorwerke 1631-81). Die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) liegt größtenteils auf dem linken Flussufer. Plätze, Paläste, Kirchen, Brunnen und hohe, farbig verputzte Häuser geben Salzburg ein zum Teil italienisches Gepräge. Architektonisch bestimmend ist das Barock. Mittelpunkt der bischöflichen Stadt ist der Dom (1614-28, von S. Solari, nach Entwurf von V. Scamozzi nach dem Vorbild von Il Gesù in Rom; über zwei Vorläuferbauten errichtet); er hat eine doppelgeschossige Zweiturmfassade (Türme 1652-55) mit Balustraden und Statuen und eine oktogonale Vierungskuppel; einheitliche Barockausstattung. Um den Dom gruppieren sich die Residenz (1595-1619, Nordwestflügel 1788-90), ein ausgedehnter Baukomplex, dessen Prunkräume zum Teil von J. M. Rottmayr und M. Altomonte ausgemalt wurden, und das Residenz-Neugebäude (1592-1602), nördlich des Doms liegt der Residenzbrunnen (zwischen 1656 und 1661), südlich die Kapitelschwemme (1732). An die Residenz schließt sich die Franziskanerkirche an (Langhaus 1223 geweiht; romanisches Portal im lombardischen Stil um 1220; Hallenchor, 15. Jahrhundert, von H. Stethaimer dem Älteren) mit wertvoller Ausstattung, v. a. der Hochaltar von J. B. Fischer von Erlach (1709/10) mit Muttergottes vom spätgotischen Hochaltar M. Pachers (1495-98). Südlich des Domplatzes mit der Mariensäule (1766-71) liegt die Benediktinerabtei Sankt Peter; die Stiftskirche ist eine romanische Basilika (1130-43, Hauptportal um 1240) mit spätbarocker Fassade und -ausstattung; Grabdenkmäler (15. bis 18. Jahrhundert); romanisch-gotischer Kreuzgang, frühgotischer Kapitelsaal, frühgotische Marienkapelle; Petersfriedhof mit vermutlich frühchristlichen »Katakomben«.
Den Westen der Altstadt beherrscht die barocke Kollegienkirche (1696-1707) Fischer von Erlachs; an der Innenausstattung wirkten D. F. Carlone, M. Guggenbichler, J. M. Rottmayr, J. G. Bergmüller u. a. mit. Die Alte Universität (1618-31) umschließt einen trapezförmigen Hof mit Arkadengängen. Der Komplex des ehemaligen Hofmarstalls (1607) mit Winter- und Sommerreitschule wurde zum Großen und Kleinen Festspielhaus umgebaut (C. Holzmeister, 1960). Die Blasiuskirche (1350 geweiht) ist eine gotische Halle, erbaut als Kirche des Bürgerspitals (1556-62, mit Arkadenhof).
Im Osten der Altstadt liegen das Benediktinerinnenkloster Nonnberg (gegründet 713-15) mit dreischiffiger Stiftskirche (1463-1507; mit romanischen Fresken, um 1150), die Kajetanerkirche (1685-1700; Ausstattung um 1730 vollendet) und die Erhardskirche (1685-89), beide Barockbauten von G. Zuccalli.
Mittelpunkt der bürgerlichen Stadt ist das Rathaus zwischen Fluss und Getreidegasse (1407, Umbau 1616-18) mit trapezförmigem Grundriss. In der Getreidegasse der reichste Bestand an typischen Bürgerhäusern (v. a. 16. Jahrhundert; Geburtshaus von W. A. Mozart).
Rechts der Salzach liegen Dreifaltigkeitskirche (1694-1702, von Fischer von Erlach), Sebastianskirche (1505-12, 1749-53 barockisiert), auf dem Sebastiansfriedhof Gabrielskapelle (zwischen 1597 und 1603) sowie Schloss Mirabell (1606, von J. L. von Hildebrandt 1721-27 umgebaut) mit Marmortreppe und Kolossalstatuen von G. R. Donner (1726). In der Umgebung von Salzburg befinden sich die Schlösser Kleßheim (1700-09, von Fischer von Erlach), Leopoldskron (1736 im Rokokostil) und Hellbrunn (1613-19, von Solari).
Zu den Bauten der zeitgenössischen Architektur gehören die Pfarrkirche »Zum heiligen Blut« in Parsch (1953-56, u. a. mit Betonkruzifix von F. Wotruba und Ritzzeichnungen nach O. Kokoschka), das Kolleg Sankt Josef in Aigen (W. Holzbauer u. a., 1961-64) und das Bildungshaus Sankt Virgil (Holzbauer, 1965 und 1968-76), das ORF-Studio (G. Peichl, 1968-72) sowie die Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät im Nonntal (Holzbauer und S. Hübner, 1983-86).
An der Stelle des im 1. Jahrhunderts n. Chr. angelegten und im 5. Jahrhundert verfallenen römischen Iuvavum (Municipium seit Claudius) gründete der heilige Rupert um 700 bei einer erhaltenen Restsiedlung, die 739 Bischofssitz wurde, das Kloster Sankt Peter und das Benediktinerinnenkloster Nonnberg auf der gleichnamigen Erhebung. Neben den Klöstern und dem 767-774 von Bischof Virgil (745-784) erbauten Dom entstand eine Kaufmannssiedlung (Name Salzburg erstmals 774), die 996 Markt- und Münzrecht erhielt. 1077 wurde die erste Anlage der Feste Hohensalzburg errichtet und die Stadt erweitert, die sich im 12. Jahrhundert auf das rechte Flussufer ausdehnte und durch eine Brücke mit der Bischofsstadt verbunden war. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die unter der Vorherrschaft des Bischofs stehende Stadt (Stadtrecht seit 1368) ummauert und erhielt eine Ratsverfassung. 1511 und 1523 kam es zu vergeblichen Versuchen, sich von der bischöflichen Herrschaft zu befreien. Im 15. Jahrhundert, v. a. aber ab 1600 nahm Salzburg durch seinen Handel wirtschaftlichen Aufschwung. Es entwickelte sich unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612) sowie dessen Nachfolgern Markus Sittikus (1612-19) und Paris von Lodron (1619-53) zur Barockstadt. Die während des Dreißigjährigen Krieges stark befestigte und erweiterte Stadt erhielt 1622 eine Universität. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlor Salzburg durch französische und bayerische Besetzung, durch den Anschluss an Österreich und die Aufhebung der Universität weitgehend seine wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung, die es erst nach 1860 (Eisenbahnknotenpunkt), v. a. aber nach dem Ersten Weltkrieg durch die Festspiele und den damit verbundenen Fremdenverkehr sowie als Hauptstadt des Bundeslandes Salzburg und als Industriestandort wiedererlangte.
2) Bundesland im Westen Österreichs, im Nordwesten an Deutschland (Bayern) grenzend, und zwar das Berchtesgadener Land dreiseitig umfassend; 7 154 km2, (1999) 513 900 Einwohner; Salzburg gliedert sich in fünf Bezirke und die Hauptstadt Salzburg mit eigenem Statut. Im Norden und Nordosten grenzt Salzburg an Oberösterreich, im Südosten an die Steiermark (das Dreiländereck liegt im Dachstein), im östlichen Süden an Kärnten, im Westen an Tirol und im westlichen Süden an dessen Landesteil Osttirol, dazwischen besteht mit dem Talschluss des Ahrntales eine kurze Grenze (etwa 10 km) mit Italien (Südtirol).
Nach dem Landesverfassungsgesetz 1945 übt die Gesetzgebung ein auf fünf Jahre gewählter Landtag mit 36 Mitgliedern aus. Die Exekutive obliegt der vom Landtag gewählten Landesregierung, die aus dem Landeshauptmann, zwei Landeshauptmann-Stellvertretern und vier Landesräten besteht.
Das Wappen zeigt im geteilten Schild heraldisch rechts in Gold einen schwarzen Löwen, links in Rot einen silbernen Balken; nachgewiesen seit Erzbischof Rudolf (1284-90), ist es vermutlich abgeleitet vom Familienwappen des Erzbischofs Ulrich (1246-56) aus dem Herzogshaus Kärnten. Als Wappen eines einstigen Kronlandes im Rang eines Herzogtums ist der Schild mit einem Fürstenhut gekrönt.
Landesnatur:
Salzburg erstreckt sich vom Alpenhauptkamm der Hohen Tauern (Großvenediger-, Glockner-, Ankogel-, Hafnergruppe), im Südosten noch südlich der Schladminger Tauern das Gebiet um die oberste Mur (Lungau) umfassend, über die Talschaften von oberer Salzach und Saalach (Pinzgau, Pongau, Letzterer bis ins Tal der oberen Enns reichend) und Teile der Salzburger Kalkalpen (Tennengau) bis ins Alpenvorland östlich der Salzach (Flachgau).
Der Witterungsverlauf wird v. a. durch die Nordwest-Winde bestimmt, die ihre Feuchtigkeit am Nordrand der Alpen und am Alpenhauptkamm (hier v. a. als Schnee) abladen. Salzburg und das Salzkammergut verzeichnen 1 300-2 500 mm Niederschlag jährlich (in 13-17 Regentagen pro Monat), während Teile des Pinzgaus und v. a. das intramontane Becken des Lungaus recht niederschlagsarm sind (Letzterer 800 mm jährlich). Temperaturmäßig ist der Norden mit Mitteltemperaturen von —2 ºC im Januar und 17-18 ºC im Juli und im August eindeutig bevorzugt.
Hauptsiedlungsraum ist das Alpenvorland (mit dem Kernraum Salzburg/Hallein), wo 60 % der Bevölkerung leben. In den Alpen sind die Siedlungen im Wesentlichen auf die Täler (Salzach, Saalach, Gasteiner Ache, Lammer, Enns, Mur) beschränkt. Nur 1 465 km2, also lediglich 20,5 % der Landesfläche sind Dauersiedlungsraum; bezogen auf diese Fläche beträgt die Bevölkerungsdichte 349 Einwohner/km2; in den Bezirken liegt diese Zahl zwischen 174 (Tamsweg) und 2 880 (Stadt Salzburg). Die zentralörtliche Bedeutung der Hauptstadt erstreckt sich bis ins westliche Innviertel und das obere Ennstal sowie ins angrenzende Bayern. Inneralpine Zentren sind Bischofshofen, Sankt Johann im Pongau, Zell am See, Saalfelden am Steinernen Meer und Badgastein.
Die Katholiken (rd. 79 % der Bevölkerung) gehören zum Erzbistum Salzburg, die Protestanten zur Evangelischen Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Salzburg in der Wirtschaftskraft mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner von (1994) 283 500 öS an zweiter Stelle nach Wien. Der Beitrag Salzburgs zum österreichischen BIP beträgt 6,8 %. Er liegt sowohl in der Land- und Forstwirtschaft mit 1,4 % (Österreich: 2 %) als auch im industriellen Sektor (einschließlich Bergbau, Energie- und Bauwirtschaft) mit 27,4 % (Österreich: 34 %) unter dem Bundesdurchschnitt, während der Anteil des Dienstleistungssektors mit 71,2 % (Österreich: 64 %) deutlich darüber liegt.
In der Land- und Forstwirtschaft arbeiten (1996) 5,6 % der Erwerbstätigen (Österreich: 6,7 %). Insgesamt werden (1997) 17,5 % (125 000 ha) der Gesamtfläche landwirtschaftlich (v. a. als Wiesen und Weiden) und 38,8 % (278 000 ha) forstwirtschaftlich genutzt. Salzburg ist v. a. ein Viehzuchtgebiet (Rinder-, aber auch Pferdezucht), konzentriert auf die alpinen Tal- und Höhenlagen. Es dominieren Milch- und Fleischerzeugung, der Ackerbau hat nur geringen Stellenwert. Die Forstwirtschaft dient v. a. als Rohstofflieferant für die Holz verarbeitende und Papierindustrie.
und Energie: Der Bergbau hat mit Ausnahme des Abbaus von Wolfram in Mittersill keine wirtschaftliche Bedeutung. Salzbergbau am Dürrnberg bei Hallein wird nur noch in einem Schaubergwerk betrieben. Wichtig für die Energieerzeugung ist die Stromproduktion in Wasserkraftwerken besonders bei Kaprun und im Stubachtal.
Die Sachgüterproduktion konzentriert sich auf das Gebiet um die Städte Salzburg und Hallein. Die wichtigsten Industriezweige sind Metallerzeugung und -verarbeitung (einschließlich Maschinenbau) mit einem Anteil von 26 %, Nahrungs- und Genussmittelindustrie mit 18 %, Holzverarbeitung mit 17 % und Papierverarbeitung (einschließlich Druck und Verlagswesen) mit 11 %. Der Erwerbstätigenanteil an der Bevölkerung von (1996) 47,5 % liegt knapp über dem österreichischen Durchschnitt (45 %).
Der Dienstleistungssektor wird vom Großhandel - Salzburg hat sich zur Drehscheibe des Importhandels (insbesondere Generalimporteure der deutschen Automobilindustrie) entwickelt - und vom Fremdenverkehr dominiert. Salzburg liegt mit (1996) 21,4 Mio. Übernachtungen (davon 76 % Ausländer) nach Tirol an zweiter Stelle der nationalen Fremdenverkehrsstatistik. Hauptanziehungspunkte des Fremdenverkehrs sind neben der Stadt Salzburg die Hohen Tauern (Großglockner-Hochalpenstraße, die Gastein mit Badgastein, Stauseen von Kaprun, Krimmler Wasserfälle, Gerlosplatte, Tauernpasshöhe), die Radstädter Tauern und die Kitzbüheler Alpen (Wintersportgebiet Saalbach-Hinterglemm, Zeller See) sowie das Salzkammergut mit dem Sankt-Wolfgang-See. Rd. 66 % der Erwerbstätigen arbeiten im Dienstleistungssektor (Österreich: 62 %).
Verkehr:
Salzburg ist nach Osten und Norden an das Verkehrsnetz zwischen Wien und München (Autobahn, Eisenbahn, Bundesstraßen) angebunden. Die regionale Hauptverkehrsader verläuft durch das Salzachtal, das Becken von Zell am See und über den Grießenpass Richtung Westen nach Tirol (Bundesstraßen, -bahn). Nach Süden über den Alpenhauptkamm sind die wichtigsten Verkehrsverbindungen die Tauernautobahn (Tunnel) als zweitwichtigste österreichische Nord-Süd-Transitroute nach dem Brenner, die Großglockner-Hochalpenstraße, die Felbern-Tauern-Straße (Tunnel) und die Tauernbahn. Dem Luftverkehr stehen bei Salzburg ein Flughafen und in Zell am See ein Landeplatz zur Verfügung.
Das Gebiet von Salzburg gehörte zur 45 n. Chr. geschaffenen römischen Provinz Noricum. Über das römische Municipium Iuvavum (das heutige Salzburg) entwickelte sich ein reger Handel (Salz, Marmor) mit Aquileja. Obwohl die Römer im 5. Jahrhundert n. Chr. abzogen, hielten sich romanische Bevölkerungsreste mindestens bis ins 8. Jahrhundert. Die keltoromanische Landbevölkerung wurde im 6. Jahrhundert bei der Inbesitznahme des Gebiets durch die Bayern lediglich nördlich von Iuvavum von den Germanen überlagert. 739 wurde von Bonifatius das Bistum Salzburg neu organisiert; ihm oblag die Missionierung des Südostens des Fränkischen Reiches; es erlebte einen wirtschaftlichen und politischen Aufschwung, nachdem es von Karl dem Großen 798 zum Erzbistum erhoben worden war sowie Immunität und Königsschutz erhalten hatte (urkundlich erst seit 816 belegt). Durch Schenkung Kaiser Ottos II. von 977 entstanden die Voraussetzungen für die Bildung einer geschlossenen Herrschaft als Kern des späteren geistlichen Territoriums, dessen Grundlagen dann v. a. von Erzbischof Konrad I. (* 1075, ✝ 1147) geschaffen wurden. Im 13. Jahrhundert setzte das Bistum seine Landeshoheit im gesamten Raum von der unteren Salzach und Alz (Abfluss des Chiemsees) bis zum Tauernkamm und vom Gerlospass bis ins Murtal durch und bildete im 14. Jahrhundert ein eigenes Landrecht aus. Den Erzbischöfen standen Zoll- und Bergrecht sowie die Münzhoheit zu. Die wirtschaftliche Blüte gründete sich v. a. auf Salz- und Kupfererzbergbau. In dieser Zeit wurden die Städte Hallein, Radstadt, Laufen, Pettau und Friesach angelegt. Seit dem 15. Jahrhundert geriet Salzburg immer mehr in Abhängigkeit von den Habsburgern, die als Kaiser Einfluss auf die Besetzung des Erzbischofsstuhls nahmen. Die Säkularisation des Domkapitels (1514) und die damit verbundenen Streitigkeiten zwischen Erzbischof und Domkapitel sowie die Reformation (seit 1520) und Bauernaufstände (1525/26 niedergeschlagen) stürzten das Land in eine Krise. Nachdem zunächst die Reformation große Erfolge erzielt hatte, konnte die Gegenreformation die Protestanten in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts allmählich zurückdrängen, doch kam es noch 1731/32 zu Ausweisungen (Exulanten). 1803 wurde Salzburg Kurfürstentum als habsburgische Sekundogenitur; 1805 fiel Salzburg mit Berchtesgaden zunächst an Österreich, das beide Gebiete 1810 an Bayern abtreten musste. 1816 kam Salzburg (ohne den an Salzach und Saalach gelegenen Rupertiwinkel) im Münchner Vertrag endgültig an Österreich. 1850 wurde Salzburg österreichisches Kronland. Seit 1861 gab es einen Landtag für Salzburg, 1867-1918 gehörte es zum Reichsteil Zisleithanien, 1920 wurde es österreichisches Bundesland. Zwischenzeitlich (1938-45) gehörte es als Reichsgau Salzburg zum Deutschen Reich. Seit 1945 stellt die ÖVP den Landeshauptmann.
E. Seefeldner: S. u. seine Landschaften (Salzburg 1961);
F. Martin: Kleine Landesgesch. von S. (ebd. 51979);
Gesch. S.s. Stadt u. Land, hg. v. H. Dopsch u. a., 8 Tle. (ebd. 1981-91);
Salzburger Land, hg. v. Guido Müller u. a. (ebd. 21983).
3) katholisches Erzbistum, geht in seinen Ursprüngen um 700 auf den heiligen Rupert zurück; 739 durch Bonifatius als Bistum eingerichtet; ab 798 Erzbistum; als salzburgische Eigenbistümer wurden Gurk (1070), Seckau und Chiemsee (1218) sowie Lavant (1225) gegründet; weitere Suffragane waren Passau, Freising, Regensburg und Brixen; Erzbischof Eberhard II. (1200-46) begründete die salzburgische Landeshoheit; unter Kaiser Joseph II. wurde das gesamte Diözesangebiet, das nicht zur weltlichen salzburgischen Landeshoheit gehörte, den Bistümern Gurk und Seckau unterstellt, die Metropolitanrechte blieben jedoch erhalten; 1803 wurde das Fürsterzbistum säkularisiert. In der Folgezeit wurden die Grenzen neu umschrieben und die bayerischen Teile abgetrennt, dafür kam Trient (bis 1920) hinzu; heutige Suffraganbistümer sind Feldkirch, Graz-Seckau, Gurk, Innsbruck. Der Erzbischof von Salzburg führt den Ehrentitel »Primas von Deutschland«. Erzbischof ist seit 1989 G. Eder. (katholische Kirche, Übersicht)
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1Sạlz|burg; -s: österreichisches Bundesland.
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2Sạlz|burg: Stadt an der Salzach; Landeshauptstadt von 1Salzburg.
Universal-Lexikon. 2012.