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Leuna-Werke
Leuna-Werke,
 
bis 1990 größtes Chemiekombinat der DDR (bis zu 30 000 Beschäftigte auf einer geschlossenen Industriefläche von rd. 10 km2; Hauptprodukte: Kraft- und Kunststoffe, Leime, technische Gase, Methanol, Düngemittel) mit Sitz in Leuna; gegründet 1916 als Ammoniakwerk Merseburg GmbH von der BASF AG, seit 1925 zu 75 % im Besitz der IG Farbenindustrie AG, nach 1945 auf besatzungsrechtliche Grundlage enteignet und zunächst als Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) weitergeführt, seit 1954 als VEB Leuna-Werke »Walter Ulbricht« im Besitz der DDR; 1990 Umwandlung in eine AG, 1993 in eine GmbH. Nach Stilllegung veralteter und umweltschädigender Anlagen, Sanierung der Altlasten und der Ausgliederung von Produktionsbereichen wurde die Leuna-Werke GmbH bis Mitte 1996 nach Geschäftsfeldern privatisiert, wobei eine Vielzahl eigenständiger Unternehmen entstand, z. B. die in die BSL Olefinverbund GmbH (Buna GmbH) eingegangene Leuna-Polyolefine GmbH. Der Raffineriekomplex wurde von der Elf Aquitaine S. A. (seit 2000 Totalfina Elf S. A.) übernommen und ist heute Bestandteil der Totalfina Elf Deutschland GmbH; der Bereich technischer Gase ging an die Linde AG.

Universal-Lexikon. 2012.