Limousin
[limu'zɛ̃, französisch], Rinderzucht: einfarbig gelbe (»blonde«) bis rötlich gelbe französische Fleischrasse mit rosa Flotzmaul und hellen Hörnern; Widerristhöhe 135-155 cm.
Limousin
[limu'zɛ̃] das, Region in Zentralfrankreich, umfasst das Gebiet der historischen Provinz Limousin mit der Hauptstadt Limoges sowie die Marche, ist gegliedert in die Départements Corrèze, Creuse und Haute-Vienne, 16 942 km2, 711 000 Einwohner. Das Limousin erstreckt sich auf dem eingerumpften nordwestlichen Teil des Zentralmassivs, der durch die Hauptverwerfung des Zentralmassivs von der vulkanischen Auvergne getrennt wird. Die kristallinen Monts du Limousin (etwa 800-1 000 m über dem Meeresspiegel) und das Plateau de Millevaches sind dünn besiedelt und von anhaltender Bevölkerungsabwanderung betroffen. Die Region hat nur wenige Städte (neben Limoges v. a. Brive-la-Gaillarde und Tulle). Das Limousin ist die am stärksten landwirtschaftlich ausgerichtete Region Frankreichs; Basis ist die Grünlandwirtschaft (Schaf-, Rinder-, Schweinezucht). Die im Limousin wachsenden Steineichen liefern das Holz für die in der Wein- und Weinbrandbereitung wichtigen Holzfässer (Barriques).
Aus dem spätrömischen Pagus Lemovicinus, dem Gebiet der keltischen Lemoviker, hervorgegangen, kam das Limousin 507 unter fränkischer Herrschaft. Bis zum 10. Jahrhundert entstanden dort verschiedene Herrschaften, u. a. die Vizegrafschaft Limoges. Die im 10. Jahrhundert gebildete Grafschaft Marche entwickelte sich eigenständig. Als Lehen der Herzöge von Aquitanien stand das Limousin zwischen 1152 und 1369 meist unter englischer Herrschaft und wurde erst 1607 größtenteils mit der französischen Krone vereinigt. 1790 wurde die Provinz Limousin in Départements aufgeteilt; seit dem 1. 10. 1973 Region.
Universal-Lexikon. 2012.