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Lloyd's
Lloyd's,
 
Abkürzung für Corporation of Lloyd's [kɔːpə'reɪʃn ɔf 'lɔɪdz], Vereinigung von privaten Einzelversicherern (Underwriter) in Großbritannien mit Sitz in London; benannt nach Edward Lloyd (* um 1688, ✝ 1713), dessen Londoner Kaffeehaus seit Ende des 17. Jahrhunderts Zentrum der Schiffsinteressenten und Seeversicherer wurde. 1871 auch formell staatlich als Versicherungsmarkt anerkannt, ist L. kein Versicherungsunternehmen, sondern eine Vereinigung britischer und seit 1969 auch ausländischer Einzelversicherer zum börsenmäßigen Betrieb von Versicherungsgeschäften aller Art. Jedes Mitglied (1996: 12 798) gehört mindestens einem der (meist spezialisierten) Syndikate an. Seit 1994 sind auch Firmenmittglieder (1996: 167) zugelassen. Der Underwriter haftet unbegrenzt mit seinem gesamten Vermögen für den übernommenen Risikoanteil, muss bei dem einer Aufsichtsbehörde ähnlichen Lloyd's Committee Sicherheiten hinterlegen (Lloyd's Deposits) und sich regelmäßigen Buchprüfungen (z. B. Statutory Solvency Test) unterwerfen. Die Vereinigung L. unterhält Vertreter in allen Welthäfen und gibt zur Information seit 1696 ein Schiffsnachrichtenblatt »Lloyd's News«, später »Lloyd's List « heraus.
 
Lloyd's Register of Shipping ist eine technische Überwachungsorganisation, die 1760 in London als selbstständige Schiffsklassifikation gegründet wurde; Herausgeber des »Register of Ships« (1996 wurden über 21 % der Welthandelsflotte klassifiziert); maßgebliche Aktivitäten auch in den Bereichen Umwelt und Offshoretechnik.

Universal-Lexikon. 2012.