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Marschner
Mạrschner,
 
Heinrich August, Komponist, * Zittau 16. 8. 1795, ✝ Hannover 14. 12. 1861; wurde 1824 Musikdirektor der Oper in Dresden, war 1827-31 Leiter des Orchesters am Stadttheater in Leipzig und 1831-59 Hofkapellmeister in Hannover. Als Repräsentant der romantischen Oper steht er in der Nachfolge C. M. von Webers. Während aber bei Weber psychologische Gegensätze noch auf mehrere Gestalten verteilt werden, sind sie bei Marschner in einer einzigen, seelisch gespaltenen Figur (z. B. Hans Heiling) dargestellt. Dieser Zug weist - ebenso wie eine Hinwendung zur durchkomponierten Oper mit Leit- und Erinnerungsmotiven - bereits auf R. Wagner (z. B. »Der fliegende Holländer«) voraus. Neben 13 Opern (u. a. »Der Vampyr«, 1828; »Der Templer und die Jüdin«, 1829; »Hans Heiling«, 1833), zwei Singspielen und sechs Schauspielmusiken schrieb Marschner Kammermusik, Klavierwerke, mehr als 420 Klavierlieder, eine Messe und über 120 Männerchöre.
 
Literatur:
 
G. Hausswald: H. M. (1938);
 S. Goslich: Die dt. romant. Oper (1975);
 A. D. Palmer: H. A. M., 1795-1861. His life and stage works (Ann Arbor, Mich., 1980);
 
H. M., Königl. Hofkapellmeister in Hannover, bearb. v. B. Weber (1995).
 

Universal-Lexikon. 2012.