Martigny
[-ti'ɲi],
1) deutsch Mạrtinach, Bezirksstadt im Kanton Wallis, Schweiz, am Rhôneknie, an der Drance, 467 m über dem Meeresspiegel, 14 100 Einwohner; Museum der Stiftung Pierre Gianadda (Archäologie mit Resten eines gallorömischen Tempels, Skulpturenpark, alte Automobile; bedeutende Wechselausstellungen); Aluminiumindustrie, Holzverarbeitung, Düngemittelfabrik; Weinbau; Fremdenverkehrsort, Ausgangspunkt u. a. der Straße (über Col de la Forclaz und Col des Montets) und Bahn (Tunnel unter Letzterem) nach Chamonix-Mont-Blanc und der Straße über den Großen Sankt Bernhard ins Aostatal.
Vom römischen Octodurum wurden Reste des Amphitheaters und der Ringmauer freigelegt. Die barocke Pfarrkirche Notre-Dame-des-Champs (17. Jahrhundert) steht vermutlich auf Fundamenten der spätantiken Kathedrale.
Martigny, hervorgegangen aus einer römischen Siedlung, war bis Ende des 6. Jahrhunderts Bischofssitz. Die heutige Stadt reicht auf die Gründung der Bischöfe von Sitten (um 1260) zurück.
2) Bezirk im Kanton Wallis, Schweiz, 264 km2, 33 400 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.