Martínez de la Rosa
[mar'tinɛȓ ȓe la 'rrɔsa], Francisco, spanischer Politiker und Schriftsteller, * Granada 10. 3. 1787, ✝ Madrid 7. 2. 1862; wegen seiner liberalen politischen Anschauungen 1814-20 in der Verbannung in Afrika, 1822 leitender Minister, 1823-31 im Exil in Frankreich. Als Führer der Liberalen bekleidete er seit 1834 viele hohe Ämter (u. a. 1834/35 Ministerpräsident, 1852 Cortespräsident, 1858 Staatsratspräsident). Sein literarisches Werk begann M. de la R. als neoklassizistischer Dramatiker (»La viuda de Padilla«, 1812; Schrift »Arte poética«, 1827, gegen die spanische Comedia). Während seines Pariser Exils wurde er unter dem Einfluss V. Hugos zum Begründer des spanischen romantischen Dramas (»Aben Humeya«, Uraufführung in Paris 1830, gedruckt französisch und spanisch 1830; »La conjuración de Venecia«, 1830). Daneben schrieb er Komödien im Geiste Moratíns, Lyrik (»Poesías«, 1833) und in der Nachfolge W. Scotts einen historischen Roman (»Doña Isabel de Solís, reina de Granada«, 3 Bände, 1837-46).
Ausgabe: Obras, herausgegeben von C. Seco Serrano, 8 Bände (1962).
Universal-Lexikon. 2012.