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Mauthausen
Mauthausen,
 
Marktgemeinde im Bezirk Perg, Oberösterreich, am linken Donauufer gegenüber der Ennsmündung, 265 m über dem Meeresspiegel, 4 500 Einwohner; Bezirksgericht; Museum für Stahlschnittkunst und für Steinmetzarbeit; Granitsteinbrüche. - Bei Mauthausen wurde das bisher größte frühbronzezeitliche Depot gefunden, bestehend aus rd. 600 Bronzeringbarren im Gesamtgewicht von 150 kg.
 
Stadtbild:
 
Katholische Pfarrkirche Sankt Nikolaus (nach 1550); Karner (Ende 13. Jahrhundert) mit Wandmalereien. Im Schloss Pragstein Heimatmuseum. Beim ehemaligen Konzentrationslager Denkmal von F. Cremer, Museum und Gedenkstätte.
 
Geschichte:
 
Mauthausen wurde 1189 erstmals erwähnt, als Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Ort wegen unberechtigter Mautforderungen von Kreuzfahrern niederreißen ließ. 1335 erhielt Mauthausen Marktrechte. - Im August 1938 errichtete die SS im Bereich von Mauthausen ein Außenkommando des KZ Dachau, das seit März 1939 zum selbstständigen Lager (mit verschiedenen Nebenlagern) ausgebaut wurde. Bis Mai 1945 waren etwa 335 000 Menschen, auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, dort inhaftiert; 120 000 starben beziehungsweise wurden ermordet.

Universal-Lexikon. 2012.