Mịchelstadt,
Stadt und Luftkurort im Odenwaldkreis, Hessen, im Tal der Mümling im Buntsandstein-Odenwald, 204—545 m über dem Meeresspiegel, 18 500 Einwohner; Berufsfachschulen (u. a. für Holz- und Elfenbeinschnitzerei); Odenwaldmuseum, Spielzeugmuseum, ehemalige Synagoge (Museum), Elfenbeinmuseum, Motorradmuseum; Metallverarbeitung, Herstellung kosmetischer Artikel, Kunststoffindustrie; Fremdenverkehrsort an der Nibelungen-, der Deutschen Fachwerk- und der Deutschen Ferienstraße.
Michelstadt hat sein altertümliches Stadtbild bewahrt (Fachwerkhäuser, 15.-17. Jahrhundert; u. a. spätgotisches Rathaus, 1484, Kellerei, 16./17. Jahrhundert; spätgotische Stadtkirche mit Grabmälern der Grafen von Erbach); im Stadtteil Steinbach Schloss Fürstenau und die Einhardsbasilika (um 820-827), eine ursprüngliche dreischiffige Pfeileranlage mit Stollenkrypta.
741 wird erstmals urkundlich das Königsgut Michelstadt erwähnt. 815 erhielt Einhard, der Biograph Karls des Gr, Ort und Mark Michelstadt durch Schenkung. Im Erbgang fielen Ort und Burg 819 an das Kloster Lorsch. Seit dem 12. Jahrhundert entfremdeten die Herren von Erbach, seit 1532 Grafen, als Vögte Michelstadt dem Kloster und brachten die seit 1307 als Stadt bezeichnete Siedlung in ihren Besitz. 1806 fiel Michelstadt an Hessen-Darmstadt.
Universal-Lexikon. 2012.