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Synagoge
Sy|na|go|ge [zyna'go:gə], die; -, -n:
Raum, Gebäude für die jüdischen gottesdienstlichen Versammlungen:
in der Synygoge beten; die Synagoge weihen.

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Syn|a|go|ge 〈f. 19Gotteshaus der Juden [<grch. synagoge „Versammlung(sort)“; zu synagein „zusammenführen“]
Die Buchstabenfolge syn|a... bzw. syn|ä... kann in Fremdwörtern auch sy|na... bzw. sy|nä... getrennt werden.

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Sy|n|a|go|ge , die; -, -n [mhd. sinagōgē̆ < kirchenlat. synagoga < griech. synagōge̅̓ = Versammlung, zu: synágein = zusammenführen, aus: sýn = zusammen u. ágein = führen]:
1.
a) Gebäude, Raum, in dem sich die jüdische Gemeinde zu Gebet u. Belehrung versammelt;
b) sich versammelnde jüdische Gemeinde.
2. (bild. Kunst) zusammen mit der Ecclesia (2) dargestellte weibliche Figur (mit einer Binde über den Augen u. einem zerbrochenen Stab in der Hand) als Allegorie des Alten Testamentes.

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Synagoge
 
[griechisch synagōge̅́ »Versammlung«, »Vereinigung«] die, -/-n, hebräisch Beth hạk-knẹsseth, jiddisch Schul, im Judentum die sich versammelnde Gemeinde und ihr Versammlungsort, das Gottesdienstgebäude und gesellschaftliches Zentrum; vermutlich in der babylonischen Diaspora als Ort eines Wortgottesdienstes ohne Opfer entstanden (Daniel 6, 10 f.). Ein Synagogengebäude ist inschriftlich erstmals Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. in Schedia bei Alexandria (Ägypten) bezeugt; als ältestester archäologischer Einzelfund wurde 1998 bei Jericho eine Synagoge (datiert auf 75-50 v. Chr.) freigelegt.
 
Im Mittelpunkt des Synagogengottesdienstes steht die Schriftlesung (im Unterschied zum Tempel in Jerusalem, wo dem Opfer die zentrale Bedeutung zukam), verbunden mit der Übersetzung und Deutung der Schrift und gottesdienstlicher Gebeten (Judentum). Die Gottesdiensträume der Synagoge sind auf den Tempelplatz von Jerusalem ausgerichtet, in Mitteleuropa im Allgemeinen nach Osten. Zur Inneneinrichtung gehören neben einem Bema (auch Almenor genannt, ein Podest für den Thoravorleser) ein Schrein mit den Thora- beziehungsweise Schriftrollen und ein Lesepult (Omed) des Vorbeters. Vor dem Thoraschrein brennt das »ewige Licht« (Ner tamid), daneben steht der achtarmige Chanukkaleuchter. In orthodoxen Synagogen gibt es für Frauen eine Frauenempore oder einen durch Gitter oder Vorhänge abgegrenzten Raum. An der Rückseite vieler Synagogen befindet sich ein steinerner Ehrensessel, der »Lehrstuhl des Mose«. Der Synagoge angegliedert sind meist das Lehrhaus mit der Bibliothek und ein Badehaus für das rituelle Tauchbad (Mikwe). Zu Ausstattung und Baugeschichte der Synagoge jüdische Kunst.
 
In der christlichen Ikonographie wurde die Synagoge, dargestellt als eine Frau, zur Allegorie des Judentums beziehungsweise des Alten Testaments (Ecclesia und Synagoge).
 
Literatur:
 
G. Wigoder: The story of the synagogue (London 1986);
 
The synagogue in late antiquity, hg. v. L. I. Levine (Philadelphia, Pa., 1987);
 
Architektur der S., hg. v. H.-P. Schwarz, Ausst.-Kat. (1988);
 
Die S. in der dt. Gesch., Beitr. v. H. Eschwege (Dresden 31988);
 H. Z. Guttmann: Vom Tempel zum Gemeindezentrum. S.n im Nachkriegs-Dtl. (1989);
 H. A. Meek: Die S. (a. d. Engl., 1996);
 C. H. Krinsky: Europas S.n (a. d. Amerikan., Neuausg. 1997).
 

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Sy|na|go|ge, die; -, -n [mhd. sinagōgē̆ < kirchenlat. synagoga < griech. synagōge̅́ = Versammlung, zu: synágein = zusammenführen, aus: sýn = zusammen u. ágein = führen]: 1. a) Gebäude, Raum, in dem sich die jüdische Gemeinde zu Gebet u. Belehrung versammelt; b) sich versammelnde jüdische Gemeinde. 2. (bild. Kunst) zusammen mit der ↑Ecclesia (2) dargestellte weibliche Figur (mit einer Binde über den Augen u. einem zerbrochenen Stab in der Hand) als Allegorie des Alten Testamentes.

Universal-Lexikon. 2012.