Mọnschau,
bis 1918 Montjoie [mɔ̃'ʒwa], Stadt im Kreis Aachen, Nordrhein-Westfalen, nahe der belgischen Grenze am Ostfuß des Hohen Venns im burgenreichen Engtal der Rur, 440-650 m über dem Meeresspiegel, 13 400 Einwohner; Fremdenverkehr.
Malerisches, von schiefergedeckten Fachwerkhäusern geprägtes Ortsbild mit engen Treppengassen. In nachgotischen Formen erbaut wurden die Pfarrkirche Mariä Geburt (1649-50) und die Aukirche (1726-51). In der evangelischen Kirche (1787-89) klassizistische Stuckornamentik. Das Rote Haus (1762-65) ist heute Museum (bürgerliche Wohnkultur des 18. Jahrhunderts). Über Monschau die Burg der Grafen von Montjoie, eine ausgedehnte Anlage mit Oberburg (13.-14. Jahrhundert), Vor- und Unterburg (16.-17. Jahrhundert), seit 1689 Ruine, im 20. Jahrhundert teilweise wiederhergestellt (Palas und Bergfried der Oberburg).
Der Ort unter der 1217 erstmals erwähnten Burg erhielt vermutlich 1352 Stadtrecht. Er war Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft, die 1434 an die Herzöge von Jülich fiel und über diese an Preußen kam. Die im 17. Jahrhundert in und um Monschau angesiedelte Tuchindustrie brachte der Stadt im 18. Jahrhundert eine Wirtschaftsblüte. Der wirtschaftliche Niedergang in nachnapoleonischer Zeit ließ viele Arbeiter in die Aachener Fabriken abwandern.
Universal-Lexikon. 2012.