Akademik

prostituieren
huren; öffentlich preisgeben; anschaffen gehen (umgangssprachlich)

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pros|ti|tu|ie|ren [prostitu'i:rən] <+ sich>:
a) sich gegen Entgelt zum Sexualverkehr zur Verfügung stellen:
das nötige Geld beschaffen sie sich, indem sie stehlen oder sich prostituieren.
Syn.: anschaffen gehen (salopp), auf den Strich gehen (salopp), auf die Straße gehen (ugs.), der Prostitution nachgehen, Prostitution betreiben, seine Haut zu Markte tragen (ugs. scherzh.), sich verkaufen.
b) sich um bestimmter Vorteile willen für etwas hergeben, wofür man sich aus moralischen Gründen nicht hergeben dürfte:
mit dieser Partei können wir keine Koalition eingehen, ohne uns zu prostituieren.
Syn.: sich [selbst] verleugnen.

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pro|sti|tu|ie|ren 〈V.; hat
I 〈V. refl.〉 sich \prostituieren
1. sich unter Verletzung moralischer Wertmaßstäbe für etwas hergeben, um einen persönl. Vorteil zu erzielen
2. der Prostitution nachgehen
II 〈V. tr.〉 jmdn. \prostituieren bloßstellen, preisgeben
[<frz. prostituer „der Unzucht preisgeben“ <lat. prostituere „vorn hinstellen, öffentlich preisgeben“]
Die Buchstabenfolge pro|st... kann in Fremdwörtern auch pros|t... getrennt werden.

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pro|s|ti|tu|ie|ren <sw. V.; hat:
1. (bildungsspr.) in den Dienst eines niedrigen Zwecks stellen u. dadurch herabwürdigen:
sich als Künstler p.
2. <p. + sich> [frz. se prostituer < lat. prostituere, eigtl. = vorn hinstellen; in der Bed. »bloßstellen; lächerlich machen« schon seit dem 16. Jh.] der Prostitution (1) nachgehen.

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prostituieren,
 
1) Prostitution treiben; 2) in den Dienst eines niedrigen Zwecks stellen und dadurch herabwürdigen.

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pros|ti|tu|ie|ren <sw. V.; hat [2: frz. se prostituer < lat. prostituere, eigtl. = vorn hinstellen; in der Bed. „bloßstellen; lächerlich machen“ schon seit dem 16. Jh.]: 1. (bildungsspr.) in den Dienst eines niedrigen Zwecks stellen u. dadurch herabwürdigen: er hat dieses Talent ein wenig prostituiert, um Macht zu erlangen (Spiegel 52, 1977, 4); sich als Künstler p. 2. <p. + sich> a) der ↑Prostitution (1) nachgehen: Dass sie zur Befriedigung ihrer Sucht so weit geht, sich zu p. (Spiegel 44, 1989, 82); Dieser Stricher prostituiert sich ja keinesfalls aus Passion, sondern er tut es, weil er nichts gelernt hat (Hohmann, Engel 53); ∙ b) sich bloßstellen; sich lächerlich machen: ein trefflicher Junge, ... wenn er sich nicht in neuerer Zeit hin und wieder durch sonderbare Melancholei prostituierte (Hauff, Jud Süß 386); Lottens Porträt habe ich dreimal angefangen und habe mich dreimal prostituiert (Goethe, Werther I, 24. Julius).

Universal-Lexikon. 2012.