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Motorola
Motorola,
 
US-amerikanische Elektronikfirma mit Sitz in Schaumburg (Illinois) bei Chicago, die unter anderem durch ihre Prozessoren für Mikrocomputer, insbesondere für die Macintosh-Rechner, bekannt wurde.
 
Motorola wurde 1928 unter dem Namen »Galvin Manufacturing Corporation« in Chicago gegründet. Erster Artikel war ein Netzgerät, mit dem die damals batteriebetriebenen Radios direkt aus dem Stromnetz versorgt werden konnten. Während der 1930er-Jahre befasste sich die Firma mit dem Bau und Vertrieb von Radios, Funkgeräten für die öffentliche Verwaltung und die Polizei sowie von Autoradios, die unter dem Markennamen Motorola angeboten wurden - ein Name, der nach Ansicht der Firmengründer die Begriffe Bewegung und Klang miteinander verbindet.
 
Anfangs der 1940er-Jahre begann der Bau von tragbaren Funkgeräten (mit einem Gewicht von etwa 17 kg), die besonders bei Polizei und Militär eingesetzt wurden. 1947 wurde das erste Fernsehgerät der Firma auf dem Markt eingeführt, das durch seinen Preis von weniger als 200 Dollar zu einem großen Verkaufserfolg wurde. Da sich der Markenname Motorola durchgesetzt hatte, wurde die Firma in Motorola umbenannt. 1949 gründete die Firma ein Forschungslabor in Phoenix (Arizona) zur Erforschung der Eigenschaften von Festkörpern. Daraus entstand eine 1952 aufgenommene Produktlinie von Transistoren, die ab 1955 in den Radios und Funkgeräten der Firma eingesetzt wurden. In dieser Zeit wurde auch die Produktion von Pagern aufgenommen, die mit zunehmender Miniaturisierung in den folgenden Jahren immer kleiner wurden und ab Mitte der 1960er-Jahre als grundlegendes Hilfsmittel in Industrie und Verwaltung galten. 1967 brachte Motorola den ersten voll transistorisierten Farbfernseher auf den Markt. Bereits zu Beginn der 1960er-Jahre baute die Firma ein weltweites Netz von Produktions- und Vermarktungszentren auf. Zudem wurde Motorola zu einem der größten Herstellern von Halbleitern und Transistoren. Neben elektronischen Geräten fertigte Motorola transistorisierte Autoelektronik. Geräte von Motorola flogen auf Raumsonden bis zur Venus und übertrugen die Radio- und Fernsehsendungen der Mondlandungen.
 
1974 zog sich Motorola vollständig aus dem Bereich der Haushaltselektronik zurück, um sich auf die Bereiche Chip-Herstellung und drahtlose Geräte zu konzentrieren. Der erste Mikrochip, der 6800, wurde in diesem Jahr auf den Markt gebracht. 1976 zog Motorola in ein neues Firmenhauptquartier in Schaumburg um, einem Vorort von Chicago. 1979 kam der erste 16-bit-Prozessor von Motorola heraus, der 68000, der in zahlreichen Mikrocomputern als Zentraleinheit () eingesetzt wurde. Er trug u. a. zum Erfolg der Macintosh-Computer bei (Macintosh). Mit dem 68020 folgte 1984 der erste 32-bit Prozessor, kurz nachdem Motorola eines der ersten Handys auf den Markt brachte. 1985 waren weltweit bereits 80 Millionen Geräte in Betrieb. Ende der 1980er-Jahre zog sich Motorola auch aus dem Geschäft mit Autoradios zurück, blieb mit Mikroelektronik für Fahrzeuge aber im Automobilgeschäft präsent. Anfang der 1990er-Jahre entwickelte Motorola zusammen mit Apple die Mikrochips der PowerPCs. Ferner baute Motorola das System Iridium für die Satellitenkommunikation auf, musste das System aber wegen zu hoher Kosten verkaufen.
 
Motorola ist heute ein international führendes Technologieunternehmen mit den Schwerpunkten Mobilkommunikation, Halbleiter und integrierte Elektroniklösungen. Im Geschäftsjahr 2000 wurde mit weltweit 130 000 Mitarbeitern bei rund 37,6 Milliarden US-$ Umsatz ein Gewinn von etwa 1,32 Milliarden US-$ erzielt.

Universal-Lexikon. 2012.