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Muralismo
Muralịsmo
 
[zu spanisch mural »Wandbild«] der, -, eine Kunstrichtung, die sich in Mexiko nach der Revolution von 1910 herauszubilden begann. Man sah in den monumentalen Ausdrucksformen von Wandmalerei und -mosaik Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele. Dargestellt wurden v. a. Szenen aus dem Kampf gegen Conquista, Klerus und Kapitalismus sowie aus der mexikanischen Revolution, ferner Szenen zur Verherrlichung der eigenen präkolumbischen Vergangenheit und der mexikanischen Helden. Die bedeutendsten, in Auffassung und Stil sehr unterschiedlichen Vertreter der Frühzeit des Muralismo waren J. C. Orozco, D. Rivera und J. D. Alfaro Siqueiros (Hauptwerke in der Stadt Mexiko: in der Escuela Nacional Preparatoria, 1922-27; im Palacio de Bellas Artes, 1934; im Palacio Nacional von Rivera, 1929-45). Orozco, R. Tamayo u. a. nachfolgende Vertreter des Muralismo wandten sich später zum Teil von den revolutionären Themen ab. In der 1950-55 erbauten Universitätsstadt in der Stadt Mexiko (Wandmalereien, Reliefs, Mosaiken, z. B. Mosaikverkleidung von J. O'Gorman am Bibliotheksbau, 1951-53) und in dem 1965-72 unter der Leitung von Alfaro Siqueiros dekorierten Polyforum (4 600 m2 Wandmalerei) ebenda erreichte der Muralismo neue Höhepunkte.
 
Literatur:
 
Wand - Bild - Mexico, hg. v. H. Kurnitzky u. a., Ausst.-Kat. (1982);
 
Imagen de Mexico. Der Beitrag Mexikos zur Kunst des 20. Jh., hg. v. E. Billeter, Ausst.-Kat. (1987);
 
Mural art. Wandmalerei - wall painting - muralismo, Beitrr. v. H. J. Kuzdas u. M. Nungesser (1994).

Universal-Lexikon. 2012.