Natufien
[naty'fjɛ̃; nach dem Fundort Wadi an-Natuf, Palästina] das, -(s), spätsteinzeitliche Kultur Palästinas (etwa 9. Jahrtausend v. Chr.), die dem Mesolithikum wie auch dem frühen Neolithikum zugerechnet wird; Vorkommen in Höhlen und Felsnischen (u. a. im Karmel) sowie in Siedlungen (z. B. Jericho, Tell al-Beidha [Jordanien], Eynan [Ain Matalla; Palästina]) von Syrien bis Ägypten. Kennzeichnend sind Werkzeuge aus Mikrolithen, darunter in Knochen geschäftete Sichelmesser zum Ernten von Wildgetreide, das in Vorratsgruben aufbewahrt wurde. Fischfang und Jagd waren aber noch die Hauptgrundlage der Ernährung. Haustierhaltung war noch unbekannt. In Eynan wurde ein Dorf gefunden, das etwa 50 Rundhäuser aus Stein und einen zentralen Platz mit Vorratsgruben umfasste. Die Toten wurden innerhalb des Dorfes, teilweise in ihren Häusern bestattet, meist mit rotem Ocker bestreut.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Natufien: Revolutionäre Prozesse im Nahen Osten
Universal-Lexikon. 2012.