Neuro|sekretion,
Produktion von Neurohormonen oder hormonähnlichen Substanzen durch Nervenzellen. Solche Zellen sind gleichzeitig Nervenzellen und endokrine Zellen. Sie kommen bei fast allen Vielzellern vor, besonders intensiv bei Insekten, Krebsen, Ringelwürmern, Weichtieren und Wirbeltieren. Der Unterschied zwischen einer normalen Nervenzelle und einer neurosekretorischen Zelle ist v. a. morphologischer Art. Normale Nervenzellen bilden an ihren Axonendigungen Synapsen, während neurosekretorische Axone dicht an Kapillaren enden. Die Neurohormone werden in Vesikeln (Durchmesser 100-400 nm) durch den schnellen axonalen Transport (etwa 250 cm je Tag) an das Axonende gebracht. Dort werden sie durch ein Neurohämalorgan in den interstitiellen Raum abgegeben. Anschließend diffundieren sie in das Blut, um so zu ihren Zielgeweben zu gelangen. Das Neurohämalorgan ist im einfachsten Fall eine Axonendigung (häufig bei Wirbeltieren), bei Krebsen die Sinusdrüse, bei Insekten sind es die Corpora allata und Corpora cardiaca.
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Universal-Lexikon. 2012.