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Nyamwezi
Nyamwezi
 
[-zi], Wanyamwezi, Njamwesi, Bantuvolk in Tansania, im zentralen Tafelland zwischen Victoria- und Rukwasee. Die etwa 850 000 Nyamwezi, von denen rd. 50 % sunnitische Muslime sind (die übrigen sind Christen und Animisten), bilden zusammen mit weiteren, nahe verwandten Bantugruppen (Sukuma, Sumbwa u. a.) die größte sprachliche und kulturelle Einheit Tansanias. Die Nyamwezi betreiben v. a. Feldbau (Mais, Hirse, Bataten) in der Savanne und übertragen die Rinderhaltung meist eingewanderten Hima. - Früher hatten die Nyamwezi ein sakrales Königtum (mit Königsmord). Der von Sansibar ausgehende intensive Handel mit Elfenbein und Sklaven aus Ostafrika im Tausch gegen Feuerwaffen u. Ä. rief nach 1840 im Umkreis des arabischen Handelsplatzes Tabora politischen Wandel hervor: Die Häuptlinge der Nyamwezi, die bisher nur rituelle Funktionen erfüllt hatten, errangen Regierungs- und Militärgewalt. Als Eroberer kleinerer Herrschaftsbezirke trat seit etwa 1870 Mirambo (✝ 1884) auf. Eine dauerhafte Staatsbildung gelang nicht.
 
Literatur:
 
R. Fouquer: Mirambo, un chef de guerre dans l'Est Africain vers 1830-1884 (Paris 1966);
 J. Iliffe: A modern history of Tanganyika (Cambridge 1979).

Universal-Lexikon. 2012.