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Pleite sein
Pleite sein (auch: Pleite machen; pleite sein); eine Pleite schieben
 
Das Wort »Pleite« geht auf das hebräische peleta zurück, das so viel wie »Rettung, Entkommen« heißt. Es bezog sich zunächst auf die Flucht vor den Gläubigern oder dem Schuldturm. Erst später setzte eine Bedeutungsverschiebung ein, so dass das Wort jetzt im umgangssprachlichen Gebrauch den Bankrott selbst bezeichnet. Wer »Pleite geht« bzw. »macht«, wer »pleite ist« oder »eine Pleite schiebt«, wird zahlungsunfähig oder hat bereits kein Geld mehr: Die Bank ist voriges Jahr Pleite gegangen. Sein Vater hatte in den Zwanzigerjahren Pleite gemacht und musste damals das Haus verkaufen. Die Firma ist pleite, das ist jetzt offiziell! - Das folgende Beispiel ist ein Zitat aus Hans Hellmut Kirsts Roman »08/15«: »Genau besehen, haben alle diese Burschen Pleite gemacht, aber sie finden immer wieder Dumme, die ihnen (...) Kredit einräumen« (S. 141). In Hans Falladas Roman »Kleiner Mann - was nun?« heißt es: »War ich mal nicht da, haben sie 'ne Pleite geschoben« (S. 36).
 
Literatur:
 
Fallada, Hans: Kleiner Mann - was nun Reinbek: rororo 1, 1960. - EA 1932.

Universal-Lexikon. 2012.