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Poebene
Poebene,
 
italienisch Pianura Padana, Padania, das vom Po und seinen Nebenflüssen durchströmte Tiefland Norditaliens, eine rd. 50 000 km2 große, 500 km lange und 50-120 km breite, meist fruchtbare, von vielen Kanälen, Bahnlinien und Straßen durchzogene Ebene, aus der sich das Hügelland von Monferrato östlich von Turin, die Monti Berici und die Euganeen inselartig erheben. Die südliche, abgesunkene Vortiefe der Alpen ist mit einige tausend Meter mächtigen tertiären und quartären Sedimenten erfüllt. Am Alpenrand, schmaler am Fuß des Apennins, liegen Schotter- und Sandterrassen (Alta Pianura). In der Quellenzone (Fontanili) gehen sie in die feuchte innere Schwemmlandzone (Bassa Pianura) über. Klimatisch bildet die Poebene einen Übergang vom mitteleuropäischen zum mediterranen Klima Südeuropas (warme Sommer, Hauptniederschläge im Frühjahr und Herbst, kalte und nebelreiche Winter). Rodung, römische Flureinteilung, Entwässerung und Kanalbauten bestimmen Landwirtschafts- und Siedlungsbild. Auf den Feuchtböden der Schwemmlandzone wird Reis angebaut; ferner Wiesenwirtschaft (intensive Viehzucht); Weizen-, Zuckerrübenanbau. Gräben und Baumreihen (Pappeln, Maulbeerbäume) umrahmen die Felder; ausgedehnte Obstkulturen in der Emilia-Romagna. An Bodenschätzen sind die Erdöl- und Erdgaslager von Bedeutung. Größtes Industriezentrum ist der Ballungsraum Mailand.
 
Literatur:
 
H. Upmeier: Der Agrarwirtschaftsraum der P. (1981).

Universal-Lexikon. 2012.