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Positronenemissionstomographie
Positronen|emissions|tomographie,
 
Abkürzung PET, computergestütztes Schichtaufnahmeverfahren der Nuklearmedizin, das die Sichtbarmachung physiologischer und biochemischer Funktionen auf zellulärer Ebene ermöglicht. Es verwendet mit Radionukliden von kurzer Halbwertszeit markierte stoffwechselaktive Substanzen, die dem Körper zugeführt werden (Injektion, Inhalation) und beim Zerfall Positronen ausstrahlen. Diese reagieren mit den Elektronen des untersuchten Gewebes unter Aussendung energiereicher Gammastrahlung; ihre je nach örtlicher Anreicherung unterschiedliche Intensitätsverteilung wird von mehreren Tausend Kristalldetektoren ermittelt, die den Patienten ringförmig umgeben. Wie bei den übrigen Tomographieverfahren (Computertomographie u. a.) verarbeitet ein Computer die Signale zu einem Schichtbild.
 
Die PET ermöglicht z. B. durch Darstellung des Glucosemetabolismus der Gehirnzellen diagnostische Aussagen bei Durchblutungsstörungen noch vor Eintritt irreversibler organischer Veränderungen, degenerativer Demenz, Alzheimer-Krankheit, Epilepsie und Tumorerkrankungen; von anderen Stoffwechseluntersuchungen des Gehirns werden auch Erkenntnisse über die Ursachen psychiatrischer Erkankungen erwartet. Neben der allgemeinen Tumordiagnostik bieten die Darstellung von Durchblutung und Sauerstoffverbrauch im Gewebe (Erkennung von Infarktschäden) und des Übergangs von Arzneimitteln und Giften in den Stoffwechsel (gezielte Krebsbehandlung mit zytostatischen Mitteln, Erprobung optimal wirksamer Arzneimittel) weitere Anwendungsmöglichkeiten. - Das in seinen Grundzügen bereits 1913 von G. K. von Hevesy als äußere Messung der Aktivität von in den Körper gebrachten Radionukliden erprobte Verfahren wurde erst seit Anfang der 80er-Jahre für den Einsatz in der medizinischen Diagnostik entwickelt. Die Positronenemissionstomographie ist bautechnisch sehr aufwendig und kostenintensiv, da zur Herstellung der Positronenstrahler ein Linearbeschleuniger notwendig ist.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Computertomographie, Kernspintomographie und Positronenemissionstomographie
 
nuklearmedizinische Diagnostik
 

Universal-Lexikon. 2012.