Präkanzerosen
[zu lateinisch cancer »Krebs«], Singular Präkanzerose die, -, Gewebeveränderungen, die meist durch Zell- und Zellkernatypien und Störungen im Epithelaufbau (Dysplasie) gekennzeichnet sind und eine im Einzelnen unterschiedlich starke Tendenz zum Übergang in einen bösartigen Tumor aufweisen (fakultative oder obligate Präkanzerosen). Präkanzerosen bestehen häufig in Veränderungen der Haut und Schleimhaut, die durch eine chronische Reizschädigung hervorgerufen werden wie bei Leukoplakie, Röntgen-, (UV-)Licht-, Teer- oder Arsendermatose (Hautkrebs), langfristiger Hauttuberkulose (Lupus vulgaris), chronische Entzündungen und Geschwüren (z. B. im Magen-Darm-Bereich), ausgedehnten Narben oder Gallensteinleiden; degenerative Prozesse in höherem Lebensalter liegen bei Kraurose, Hauthorn und Keratom zugrunde. Eine weitere Gruppe der Präkanzerosen bilden entartende primär gutartige Tumoren wie Magen- und Darmpolypen (Polyposis).
Universal-Lexikon. 2012.